Nach Kritik an Migrationspolitik der Union

Ministerpräsident Günther würdigt Haltung der Kirche zu Migration

Veröffentlicht am 18.02.2025 um 11:28 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Berlin ‐ Daniel Günther ist Katholik und CDU-Ministerpräsident von Schleswig-Holstein. Die Kritik der Kirchen am Migrationskurs der Union respektiert er. Er betont aber, dass man es auch anders sehen kann.

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Der kirchliche Blick auf das Thema Migration bewahrt aus Sicht von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther vor einer einseitigen Behandlung des Themas. "Wenn es eine Institution in Deutschland gibt, die beim Thema Migration durchaus auch differenziert argumentieren sollte, dann ist das aus meiner Sicht die Kirche", sagte der CDU-Politiker am Montagabend bei einer Diskussionsveranstaltung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Berlin, zu der er zugeschaltet war.

Es sei nicht hilfreich, das Thema Migration "ausschließlich negativ konnotiert" zu diskutieren, so der Ministerpräsident. "Denn wir brauchen dauerhaft Zuwanderung und deshalb müssen wir ein weltoffenes Land bleiben." Von daher helfe der kirchliche Blick, die Debatte zu weiten. Die Kirchen hatten unlängst die Migrationspolitik der Christdemokraten von CDU und CSU kritisiert.

Die Kirche müsse aber auch aufpassen, dass sie mit den Argumenten bei diesen Themen nicht einen "breiten Teil der Gesellschaft" verliere, fügte Günther, der Mitglied im ZdK ist, hinzu. Viele Menschen machten sich Gedanken, was mit einer Gesellschaft angesichts einer ungesteuerten Zuwanderung passiere. Jemand, der in ein Land komme und Aufnahme begehre und sich nicht an die Regeln halte, verliere seinen Anspruch darauf, im Land zu bleiben. Das könne man auch als Christ so sagen. (KNA)