Katholische Bischöfe stellen sich hinter Waffenhilfe für Ukraine

Vor dem Ukraine-Krisengipfel haben die katholischen Bischöfe die EU-Regierungen zu geschlossenem Einsatz für das von Russland angegriffene Land aufgerufen. Dies sei nötig auch vor dem Hintergrund der "Unvorhersehbarkeit des Handelns einiger Mitglieder der internationalen Gemeinschaft", hieß es in einer am Dienstag verbreiteten Erklärung der Vertretung der EU-Bischöfe in Brüssel (COMECE). Die USA nannten sie nicht.
Am Donnerstag kommen die EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel zu einem Sondergipfel zusammen, zu dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet wird. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schlug im Vorfeld einen milliardenschweren "Plan zur Wiederaufrüstung Europas" vor.
Bemühungen um EU-Beitritt
Die Kirchenführer dankten ausdrücklich den europäischen Regierungen für die militärische Unterstützung der Ukraine. Weiter verlangten sie "wirksame Sicherheitsgarantien" und Bemühungen um einen zügigen EU-Beitritt des östlichen Nachbarn. Wenn jetzt eine neue globale Sicherheitsarchitektur festgelegt werde, solle die EU ihrer Berufung treu bleiben, "ein Friedensversprechen und ein Stabilitätsanker für ihre Nachbarschaft und die Welt" zu sein.
"Der Kampf der Ukraine um Frieden und die Verteidigung ihrer territorialen Integrität ist nicht nur ein Kampf um ihre eigene Zukunft. Sein Ausgang wird auch für das Schicksal des gesamten europäischen Kontinents und einer freien und demokratischen Welt entscheidend sein", schrieb COMECE-Präsident Mariano Crociata. Ein umfassender, gerechter und dauerhafter Frieden in der Ukraine könne nur durch Verhandlungen erreicht werden. Entsprechende Bemühungen sollten durch "starke transatlantische und globale Solidarität" unterstützt werden und müssten die Ukraine als das Opfer der Aggression einbeziehen. Die Bischöfe wandten sich gegen Versuche, "die Realität dieser Aggression zu verzerren".
US-Bischöfe: Klares Eintreten für Frieden
Unterdessen forderten die US-Bischöfe die Trump-Regierung zu einem Eintreten für einen "gerechten Frieden" für die Ukraine und ein Ende der Aggression auf. Mutige Verhandlungen erforderten Kühnheit, um die Tür für den Dialog zu öffnen, zitierte der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Erzbischof Timothy Broglio, in seiner am Montag veröffentlichten Botschaft zur Fastenzeit eine Äußerung von Papst Franziskus. Broglio äußerte sich wenige Tage nach dem angespannten und vorzeitig abgebrochenen Treffen zwischen Selenskyj, US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident James David Vance in Washington. In seinem Schreiben ruft der Erzbischof die Katholiken in den USA auf, dem Appell von Papst Franziskus zu folgen und in der Fastenzeit für das ukrainische Volk zu beten. (mtr/KNA)
4.3., 15:40 Uhr: Ergänzt um US-Bischöfe.