Kölner Erzbischof äußert sich in Video-Impuls

Kardinal Woelki: Während Corona-Zeit ist vieles falsch gemacht worden

Veröffentlicht am 17.03.2025 um 11:55 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Bonn ‐ Der Beginn der Corona-Pandemie jährt sich zum fünften Mal. Auch für den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki war das Erliegen des sozialen Lebens damals ein Schock. Er nimmt aus der Pandemie-Zeit aber auch positive Erfahrungen mit.

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Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sieht im Rückblick Fehler während der Corona-Pandemie. "Natürlich ist in dieser Zeit vieles falsch gemacht worden", sagte Woelki am Samstag in seinem wöchentlich erscheinenden Video-Impuls. Die Debatte, welche Maßnahmen vor fünf Jahren angemessen gewesen seien und welche nicht, halte er für eine wichtige Frage. Als Beispiele nannte Woelki abgesagte Hochzeiten, Beerdigungen im kleinsten Kreis oder Menschen, die in Senioreneinrichtungen über Monate isoliert waren. Freundschaften seien wegen Meinungsunterschieden über den Sinn des Impfens zerbrochen. Auch er habe es damals als Schock empfunden, dass das soziale Leben plötzlich zum Erliegen gekommen sei und sogar Gottesdienste gestrichen werden mussten. Sie seien "noch nicht einmal während der Kriegstage" ausgefallen, so Woelki.

Gleichzeitig sei es vor fünf Jahren schwer gewesen, die Situation zu bewerten: "Aber wer konnte das damals schon alles erahnen und richtig einschätzen?", fragte der Kardinal. Trotz aller Entbehrungen sei aus der Krise auch Positives entstanden: So seien wie aus dem Nichts kirchliche Online-Angebote wie digitale Gottesdienste entstanden, Obdachlose hätten im Priesterseminar Essen und eine Möglichkeit zum Duschen bekommen. Auch eine Art Gemeinschaftsgefühl sei unter vielen entstanden, da alle von der Pandemie betroffen waren. Diese Solidarität und Kreativität der Menschen nehme er aus der Pandemie-Zeit besonders mit, so Woelki.    

Am 11. März 2020 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Infektionskrankheit Covid-19 zur weltweiten Pandemie erklärt. In Deutschland traten wenige Tage später mit dem ersten Lockdown bundesweit Kontaktverbote in Kraft. Auch Gottesdiente konnten zweitweise nur digital gefeiert werden. Das betraf auch die Kar- und Ostertage. Insgesamt starben in Deutschland über 180.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Weltweit forderte die Pandemie rund sieben Millionen Opfer. (gho)