Die derzeitigen Herausforderungen seien groß

Jüsten ruft Bundestagsabgeordnete zu Kompromissen und Demut auf

Veröffentlicht am 25.03.2025 um 10:16 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Berlin ‐ Es ist eine Tradition: Vor der ersten Sitzung des neuen Bundestags findet ein ökumenischer Gottesdienst statt. Dieses Mal kamen viele Abgeordnete dazu in der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale zusammen.

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Der Leiter des Katholischen Büros, Karl Jüsten, hat die Abgeordneten des neuen Bundestags dazu aufgerufen, einander zuzuhören und auch Kompromisse einzugehen. Zugleich bedeute das Amt des Abgeordneten auch, demütig zu sein und verzichten zu können, sagte Jüsten bei einem ökumenischen Gottesdienst vor der konstituierenden Sitzung des Bundestags am Dienstag. Der Gottesdienst fand in der Sankt Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte statt.

Die derzeitigen Herausforderungen seien groß, so Jüsten weiter. Bürgerinnen und Bürger erwarteten Antworten von Regierung und Parlament. Die Erfahrung lehre, dass in die Demokratie vertraut werde, wenn von Politikerinnen und Politikern ein anspruchsvolles Ethos gelebt werde, also ein wertegeprägtes und pflichtbewusstes Leben, und wenn sich die Ergebnisse des Parlaments sehen lassen könnten.

"Innere Gewissheit"

Die Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anne Gidion, betonte, sie habe großen Respekt vor der Arbeit der Abgeordneten. Sie wünsche sich, dass es für sie auch "safe spaces" (sichere Orte) gebe. Kirchlich gesprochen bedeute das, "die innere Gewissheit, dass Sie mehr sind als das, was Sie leisten, mehr als die Klicks und der Applaus, mehr als das Amt und der gefüllte Kalender".

An dem Gottesdienst nahmen unter anderen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die CDU-Abgeordnete Julia Klöckner, die für das Amt der Bundestagspräsidentin nominiert ist, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sowie die Grünen-Abgeordnete und bisherige Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt teil. (KNA)