Bewandert in allen Fragen der Religion und der Theologie

Trauerstaatsakt: Bernhard Vogel war "ein sehr gläubiger Katholik"

Veröffentlicht am 26.03.2025 um 14:41 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Mainz ‐ Rheinland-Pfalz und Thüringen haben an Bernhard Vogel erinnert, der Ministerpräsident in beiden Bundesländern war. Dabei wurde nicht nur das politische Wirken des CDU-Manns gewürdigt, sondern auch der tiefe Glaube des Katholiken.

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Die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Thüringen haben sich mit einem Trauerstaatsakt von ihrem früheren Ministerpräsidenten Bernhard Vogel (CDU) verabschiedet. Im Festsaal der Mainzer Staatskanzlei betonte der frühere Vorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, Christian Baldauf, am Mittwoch, Vogel sei "ein sehr gläubiger Katholik" gewesen, "bewandert in allen Fragen der Religion und der Theologie". Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) sagte, für Vogel sei sein christlicher Glaube lebensbestimmend gewesen. Sein Credo sei gewesen: "Man soll hinausgehen in die Welt, aber man darf darüber den Himmel nicht vergessen."

Vogel war am 2. März im Alter von 92 Jahren gestorben. Er war der einzige deutsche Politiker, der Ministerpräsident in zwei Bundesländern war: von 1976 bis 1988 in Rheinland-Pfalz und von 1992 bis 2003 in Thüringen. Mehr als vier Jahrzehnte gehörte der Bruder des früheren SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel (1926–2020) dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an; von 1972 bis 1976 leitete er es als Präsident. Bereits am 15. März wurde Vogel laut SWR in München "im engsten Kreis" beigesetzt. Am Freitag würdigte das Bistum Speyer Vogel in einem Trauergottesdienst. Zum Abschluss der offiziellen Trauerfeierlichkeiten soll am 4. April im Erfurter Dom noch ein weiteres Requiem für Vogel stattfinden, geleitet von Bischof Ulrich Neymeyr.

Schweitzer sagte beim Staatsakt, Vogel sei "eine der prägenden Persönlichkeiten der politischen Nachkriegsgeschichte Deutschlands" gewesen. Der thüringische Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) nannte ihn einen "Jahrhundertpolitiker". Unter den 150 geladenen Gästen beim Trauerstaatsakt waren Vogels rheinland-pfälzische Amtsnachfolger Malu Dreyer, Kurt Beck und Rudolf Scharping (alle SPD). Aus Thüringen ehrte auch der frühere Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) Vogel in einer Ansprache. (tmg/KNA)