Kirchliche Aprilscherze sorgen für Lacher und Diskussionen
Alte Messe, Carlo Acutis und eine schwangere Gemeindereferentin: Am 1. April haben auch Kirchenvertreter versucht, die Internetgemeinde reinzulegen. Für die meisten gab es Lob im Internet. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) hat einige Beispiele gesammelt.
Das Erzbistum Bamberg verkündete am 1. April beispielsweise, dass man nun ein Zeichen für den Klimaschutz setzen wolle und auf dem Domplatz in der Bamberger Altstadt ein 180 Meter hohes Windrad aufstellen werde. Als Standort habe man den Domplatz als eine der höchsten und windsichersten Stellen in der Stadt ausgewählt – Bayerische Schlösserverwaltung und Umweltministerium seien mit dem Vorstoß einverstanden. Der Domberg werde damit buchstäblich zu einem Kraftort, zitiert das Bistum die Reaktion von Erzbischof Herwig Gössl.
Begrünte Bischofskirche
Auch das Bistum Dresden-Meißen kündigte am Dienstag an, künftig grüner zu werden und "ein klares Zeichen für Umwelt und Klimaschutz" zu setzen. Daher habe man entschieden, die Bischofskirche an der Dresdner Residenz zu begrünen. Die Architektur der katholischen Hofkirche eröffne dafür besondere Gestaltungsmöglichkeiten, so das Bistum. "Neben Kletterpflanzen entlang der Fassaden sind auch hängende Pflanzen, die von oben herab wachsen, denkbar. Darüber hinaus könnten auf den Dachflächen Pflanzen der Bibel in einem größeren Umfang angepflanzt werden – ein Symbol für die Verbindung von Tradition und Nachhaltigkeit."
Das katholische Influencer-Gespann Michelle Engels und David Grüntjens aus dem Bistum Aachen sorgt immer wieder mit seinem Instagram-Account "diokirche_krefeld" für Aufsehen. Am Dienstagmorgen posteten der Priester und die Gemeindereferentin ein Video, in dem sie ihren mehr als 51.000 Followern mitteilten, dass Engels schwanger sei. "HEUTE wäre der Tag, an dem ihr es nun endlich auch erfahren solltet...". In das Lob für diese Idee mischten sich auch kritische Stimmen, die Witze über Schwangerschaften als geschmacklos empfinden.
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Die Abtei Münsterschwarzach kündigte unterdessen an, eine Künstliche Intelligenz auf den Markt zu bringen. Auf Instagram teilten die Benediktiner mit: "Seit Jahrhunderten laden wir Mönche die Menschen ein, bei uns im Kloster gemeinsam auf die Suche nach Antworten für ihre Lebensfragen zu gehen. Und immer stellen wir uns die Frage: Wie erreichen wir die Menschen in der heutigen Zeit? Und wie können wir die Benediktsregel sogar in Ihr Wohnzimmer bringen? Nun gibt es eine Antwort: monKI - die KI aus dem Kloster." Gemeinsam mit Softwarefirmen entwickle man derzeit eine Sprachassistenz, die alles können soll, was auch andere Systeme tun - nur eben mit dem Wissen aus 1.500 Jahren Klostertradition. Ab Sommer suche man Tester, damit pünktlich zum 1. April 2026 die ersten monKIs in Serie produziert werden könnten.
Laut Aprilscherz des Erzbistum Hamburg haben die Macher der Zeichentrickserie "Die Simpsons" bereits vor Jahren die Heiligsprechung von Carlo Acutis vorhergesagt. In einer 20 Jahre alten Folge machten sich Bart Simpson und seine Mutter March auf dem Weg nach Rom. Dort erlebten sie die Heiligsprechung eines jungen Mannes. Der Hamburger Aprilscherz hat einen wahren Hintergrund: Immer wieder diskutiert das Internet über vermeintliche Vorhersagen der Zeichentrickserie, nachdem Ähnliches in der realen Welt passiert ist.
Die Alte Messe machte die englischsprachige Plattform "Catholic Sat" zum Gegenstand eines Aprilscherzes. "In einem überraschenden Schritt wird Papst Franziskus die Beschränkungen, die er der Traditionellen Lateinischen Messe auferlegt hatte, aufheben", meldete "Catholic Sat" auf "X". Dies sei eine der größten Kehrtwenden in seinem Pontifikat. Flankiert wurde der Scherz von einem Screenshot eines vermeintlichen Artikels von der Webseite der britischen Tageszeitung "The Guardian". Darin ist zu lesen, dass im Vatikan am Mittag die Veröffentlichung eines Motu Proprio mit dem Titel "Bellum ago" (Ich führe Krieg) geplant sei.
Musikalische Scherze
Das Bistum Limburg verbreitete auf seiner Facebook-Seite einen Aprilscherz, der in Zusammenarbeit zwischen Pfarreien der Diözese und den Armen Dienstmägden Jesu Christi, den Dernbacher Schwestern, entstanden ist. In dem Video meldete sich Schwester Angela aus Dernbach zu Wort. Sie verkündete der Internetgemeinde eine Transformation des Ordens. Dazu gehöre auch ein neues Logo. Es zeigt die Abkürzung des Ordens (ADJC) im Stil des Logos der australischen Band AC/DC. Die Schwestern seien dafür eine Kooperation mit der Rockband eingegangen und studierten aktuell das Lied "Highway to Heaven" ein.
Einen musikalischen Aprilscherz hatte sich auch das Bistum Trier überlegt. Dort habe das Domkapitel eine Band für die Heilig-Rock-Tage gegründet, teilte das Bistum am Dienstag mit. So hätten Besucher des diesjährigen Bistumsfestes die Möglichkeit, ein ganz besonderes Konzert zu erleben. "Neben handgemachter Pop- und Rock-Musik wird es in diesem Jahr auch einen Auftritt der frisch gegründeten "Kathedral-Kehlchen" auf der beliebten Begegnungszelt-Bühne geben." Die Projekt-Band des Trierer Domkapitels performe dabei bekannte Schlager-Hits.