Deutsche Bischöfe würdigen Kirchenoberhaupt aus Polen

20. Todestag – Jeder Vierte blickt positiv auf Papst Johannes Paul II.

Veröffentlicht am 02.04.2025 um 11:01 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Köln/Bonn ‐ Die Menschen in Deutschland blicken 20 Jahre nach seinem Tod mit unterschiedlichen Eindrücken auf Papst Johannes Paul II. zurück. Die Deutsche Bischofskonferenz würdigt ihn. Im Vatikan wird er am Nachmittag geehrt.

  • Teilen:

Vor 20 Jahren starb Papst Johannes Paul II. Dass der Papst aus Polen die katholische Kirche zum Positiven verändert habe, meint jede und jeder Vierte in Deutschland. Das zeigt eine Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov am Mittwoch in Köln veröffentlichte. 12 Prozent stimmten der Aussage "überhaupt nicht" zu. Über die Hälfte (51 Prozent) der Befragten gaben an, keine Haltung zu dieser Frage zu haben. Besonders kritisch zeigten sich Anhängerinnen und Anhänger der AfD: 23 Prozent sehen die Amtszeit von Johannes Paul II. demnach überhaupt nicht positiv. Befragt wurden laut Angaben 3.701 Erwachsene.

Die deutschen Bischöfe würdigten zum 20. Todestag das Lebenswerk des polnischen Kirchenoberhaupts. Der 1978 zum Papst gewählte Johannes Paul II. zähle zu den prägenden Persönlichkeiten der Welt- und Kirchengeschichte, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, am Mittwoch in den sozialen Netzwerken. "Mit intellektueller Klarheit, pastoraler Nähe und beeindruckender Glaubenskraft hat er Brücken gebaut – zwischen Völkern, Religionen und Generationen." Sein leidenschaftliches Ringen um Freiheit und Würde des Menschen bleibe unvergessen.

Erinnerung an die letzten Lebensmonate

Der Limburger Bischof erinnerte auch an die letzten Lebensmonate des Papstes: Johannes Paul II. habe sein Leiden nicht versteckt und sei nicht verstummt. Gerade dadurch sei er zu einem glaubwürdigen Zeugen des Evangeliums geworden. In seinen letzten Lebensjahren war Johannes Paul II. in seiner Amtsführung zunehmend durch die Parkinson-Krankheit mit Lähmungserscheinungen und Schwierigkeiten beim Sprechen beeinträchtigt.

Nach fast 27 Jahren im Papstamt war Johannes Paul II. am 2. April 2005 gestorben. Der 1920 in Wadowice geborene Karol Wojtyla war der erste Pole auf dem Papstthron und der erste Nicht-Italiener seit 456 Jahren. Ihm wird eine maßgebliche Rolle bei der Beendigung der kommunistischen Herrschaft in seinem Heimatland Polen zugeschrieben. Johannes Paul II. wurde am 1. Mai 2011 von seinem Nachfolger Benedikt XVI. in Rom selig- und am 27. April 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochen. Am Nachmittag findet im Petersdom eine Messe für ihn statt. (tmg/KNA)