Noch-Ministerpräsident schreibt Grußwort an katholische Publizisten

Weil dankt katholischer Kirche für klare Kante gegen Populismus

Veröffentlicht am 04.04.2025 um 10:27 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Hannover ‐ Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Solidarität: Das sind für Niedersachsens Noch-Ministerpräsident Stephan Weil die Grundpfeiler der katholischen Kirche. Er lobt sie für ihren Beitrag zur Stärkung der Demokratie.

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Der scheidende niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die katholische Kirche für ihren Einsatz gegen Populismus und für Demokratie gelobt. "Als Wertegemeinschaft, die sich auf Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Solidarität gründet, hat sie eine große Verantwortung, für eine offene, friedliche und demokratische Gesellschaft einzustehen", schrieb er in einem Grußwort zur Jahrestagung der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP) in Hannover. Er sei der Kirche sehr dankbar, dass sie Halt und Orientierung gebe und sich aktiv gegen populistische Hetze positioniere.

Weil würdigte außerdem die freie und unabhängige Presse als Grundpfeiler der Demokratie. Sie sorge "gerade in Zeiten von Fake News, Manipulation und Verschwörungstheorien" für Transparenz, kläre auf und ermögliche auf Fakten basierende Debatten. Journalismus sei "unverzichtbar für eine offene und informierte Gesellschaft". Die Frage, wie man Demokratie schützen und stärken kann, sei "aktueller denn je" – gerade in Zeiten "zunehmender Polarisierung, wachsender Desinformation und populistischer Strömungen".

Studientag "Demokratie in Gefahr – was tun?"

Im Mittelpunkt der GKP-Jahrestagung bis Samstag in Hannover steht ein Studientag zum Thema "Demokratie in Gefahr – was tun?". Zu Gast sind unter anderem Ex-Bundestagspräsident Norbert Lammert und die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack sowie der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer und Hannovers evangelischer Landesbischof Ralf Meister. Mit ihren rund 550 Mitgliedern versteht sich die 1948 gegründete GKP als Netzwerk christlicher Menschen, die in allen Bereichen weltlicher und kirchlicher Medien arbeiten.

Weil hatte am Dienstag angekündigt, nach zwölf Jahren im Amt im Mai zurückzutreten. Auch als Landesvorsitzender der SPD Niedersachsen will der 66-Jährige nicht erneut kandidieren. Sein Nachfolger soll der bisherige Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) werden. (KNA)