Erinnerung an Verdienste für das Bistum Erfurt

Bischof Neymeyr würdigt verstorbenen Ministerpräsidenten Vogel

Veröffentlicht am 04.04.2025 um 19:00 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Erfurt ‐ Er war der einzige deutsche Politiker, der gleich in zwei Bundesländern Ministerpräsident war. In einem Requiem erinnerte der Erfurter Bischof Neymeyr an den Anfang März gestorbenen Bernhard Vogel: Dessen Leben sei von seinem Glauben geprägt gewesen.

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Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat den gestorbenen früheren Ministerpräsidenten Bernhard Vogel (CDU) gewürdigt. Mit seiner Haltung habe Vogel wesentlich zum Aufbau der Demokratie in Thüringen beigetragen, sagte Neymeyr am Freitag bei einem Requiem für Vogel im Erfurter Dom. Nicht nur sein persönliches, sondern auch sein politisches Leben sei von seiner christlichen Grundeinstellung und von seinem Glauben geprägt gewesen. Immer wieder habe er die katholische Soziallehre mit ihren Grundsätzen der Solidarität, Subsidiarität und Personalität zitiert. Und, so Neymeyr, er freue sich darüber, dass seine Lieblingsorte der Speyrer und der Erfurter Dom gewesen seien.

Vogel war der einzige deutsche Politiker, der Ministerpräsident in zwei Bundesländern war: von 1976 bis 1988 in Rheinland-Pfalz und von 1992 bis 2003 in Thüringen. Er starb am 2. März im Alter von 92 Jahren. Bereits am 15. März war Bernhard Vogel in München beigesetzt worden. Am 26 März hatte ihn das Bistum Speyer in einem Trauergottesdienst gewürdigt. Mehr als vier Jahrzehnte gehörte der Bruder des früheren SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel (1926-2020) dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken an; von 1972 bis 1976 leitete er es als Präsident.

Neymeyr betonte weiter, das Bistum Erfurt sei Vogel besonders dankbar für Vogels Verdienste um die Gründung des Bistums in den 1990er Jahren. Auch habe sich der CDU-Politiker dafür eingesetzt, dass das philosophisch-theologische Studium als katholisch-theologische Fakultät Teil der Universität Erfurt wurde. (KNA)