"Nicht aufdrängend, sondern einfach da sein"

Autorin Bossong: Kirche muss bedingungslos für Menschen da sein

Veröffentlicht am 06.04.2025 um 16:01 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Köln ‐ Der Mitgliederschwund in der katholischen und evangelischen Kirche hält an. Die Autorin Nora Bossong, engagiert in einer Berliner katholischen Gemeinde, sagt, was aus ihrer Sicht dagegen getan werden sollte.

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Die Kirchen müssen nach Worten der Schriftstellerin Nora Bossong in erster Linie genau dann für die Menschen da sein, wenn sie sie brauchen. "Und zwar absolut bedingungslos und vorurteilsfrei. Wenn ein Mensch in Not gerät, dann muss die Kirche da sein. Und dann muss sie auch pastoral da sein. Nicht aufdrängend, sondern einfach da sein", sagte die 43-Jährige im Interview des kirchlichen Kölner Internetportals domradio.de (Sonntag). Immer wieder habe sie in ihrem Bekanntenkreis gehört, wie alleingelassen sich Menschen zum Beispiel bei Todesfällen gefühlt hätten.

Bossong, die in ihrer katholischen Gemeinde in Berlin engagiert ist, forderte: "Der andere Punkt ist nach wie vor eine Ehrlichkeit und eine Aufarbeitung mit dem, was die Kirche in den letzten Jahrzehnten an Missbrauchsverbrechen vertuscht hat und fundamental falsch gemacht hat - das hat eine ungeheure verbrecherische Dimension." Es müsse eine "Auseinandersetzung mit dem Klerikalismus" geben. "Ich glaube, das ist ein bedeutender Schritt, der überhaupt erst wieder Glaubwürdigkeit über den Inner Circle hinaus möglich macht." (KNA)