Gänswein: Benedikt XVI. hat bei Missbrauchs-Studie nicht gelogen
Der einstige Papst-Privatsekretär Georg Gänswein hat Lügen-Vorwürfe gegen Benedikt XVI. zurückgewiesen. Zu den Vorwürfen, der 2022 verstorbene Papst habe im Januar 2021 die Unwahrheit gesagt, als es um seine Teilnahme an einer Sitzung im Erzbistum München und Freising im Jahr 1980 ging, sagte Gänswein laut "Spiegel", es habe sich nicht um eine Lüge, sondern um einen "Übertragungsfehler" gehandelt, bei dem zwei Sitzungen miteinander verwechselt worden seien. Der sei bei der eiligen Durchsicht von 8.000 Seiten Dokumenten entstanden. "Ein Irrtum ist keine Lüge. Ein Irrtum ist moralisch neutral", sagte Gänswein nun dem Magazin. "Lügen setzt voraus, dass man willentlich nicht die Wahrheit sagt."
Benedikt XVI. wurde seinerzeit vorgeworfen, als Münchner Erzbischof von Missbrauchsvorwürfen gegen einen Priester aus dem Bistum Essen gewusst und diesen dennoch in der Seelsorge eingesetzt zu haben. Der Priester soll sich daraufhin wieder an Minderjährigen vergangen haben. Als die Anwaltskanzlei, die den Fall untersucht hat, den damals emeritierten Papst zu einer Sitzung befragte, bei der die Vorwürfe gegen den Priester besprochen wurden, gab Benedikt XVI. an, er habe nicht teilgenommen; Sitzungsprotokolle belegten jedoch seine Anwesenheit. (KNA)