Anders als Franziskus: Papst Leo XIV. legt Pallien wieder selbst an

Anders als sein Vorgänger Franziskus wird Papst Leo XIV. den neu ernannten Metropolitan-Erzbischöfen künftig selbst die Pallien anlegen. "Am Sonntag, dem 29. Juni 2025, dem Hochfest der Heiligen Apostel Petrus und Paulus, wird der Heilige Vater Leo XIV. um 9.30 Uhr in der Petersbasilika die Eucharistiefeier leiten, die Pallien segnen und sie den neuen Metropoliten anlegen", teilte der päpstliche Zeremonienmeister Erzbischof Diego Ravelli laut Vatikanangaben am Mittwoch mit.
Das Pallium ist eine aus weißer Wolle gefertigte schmale weiße Stola, die mit sechs schwarzen Seidenkreuzen bestickt ist. Es ist zudem ein äußeres Zeichen der Metropolitanwürde und darf von Erzbischöfen nur für die Dauer ihrer Amtszeit und nur innerhalb ihrer Kirchenprovinz getragen werden. Es symbolisiert das Joch, das der Gute Hirte zu tragen hat und soll die Verbindung zwischen den Erzbischöfen und dem Papst verdeutlichen. Die zentrale Feier zur Überreichung der Pallien entstand unter Papst Johannes Paul II.
Verbindung zwischen Erzbischof und Ortskirche betonen
Papst Franziskus hatte 2015 damit begonnen, am Festtag Peter und Paul die Pallien in einer Schatulle an die neu ernannten Metropolitan-Erzbischöfe auszuhändigen. Angelegt wurden sie dann später in der heimischen Erzdiözese durch den jeweiligen Apostolischen Nuntius. So erhielten auch die Erzbischöfe Udo Markus Bentz (Paderborn) und Herwig Gössl (Bamberg) im vergangenen Jahr ihre Pallien.
Zur Begründung der veränderten Tradition unter Franziskus hatte der damalige päpstliche Zeremonienmeister Guido Marini erklärt, der Papst wolle damit die Verbindung des Erzbischofs mit seiner Ortskirche stärker betonen. "Außerdem haben so mehr Gläubige und nicht zuletzt auch die Bischöfe der Suffraganbistümer Gelegenheit, an diesem für sie bedeutenden Ritus teilzunehmen." (cbr)