Theologen fordern Änderung des Arbeitspapiers
Die Unterzeichner fordern die Überarbeitung von Absatz 137 des in der deutschen Fassung 47 Seiten umfassenden Arbeitspapiers. Dieser verfälsche die Lehre der katholischen Kirche. Die Theologen kritisieren in ihrem Appell sowohl die Darstellung des Gewissens, die zweideutig und unvollständig sei, als auch die Auffassung, die moralische Norm entspreche "nicht den Erfordernissen" des Menschen. Beide Annahmen stünden in Widerspruch zur katholischen Lehre und könnten unter den Gläubigen Verwirrung hervorrufen.
Da Gewissen und Moralgesetz als Gegensatz gesehen würden, könne keines von beidem ein Kriterium für die Zusammenführung liefern. Die im Arbeitspapier vorgeschlagene Unterstützung eines "kompetenten geistlichen Führers" mache das Fehlen dieses Entscheidungskriteriums zusätzlich deutlich, kritisieren die Verfasser Stephan Kampowski und David Crawford.
Auch Unterzeichner aus Deutschland dabei
Zu den Unterzeichnern des Appells zählen unter anderen der Salzburger Weihbischof Andreas Laun, die Theologen Peter Schallenberg (Paderborn), Helmut Prader (Heiligenkreuz), Josef Spindelböck (Sankt Pölten) sowie die Philosophen Robert Spaemann (München), Walter Schweidler (Eichstätt), Kevin Flannery (Rom) und Veronique Gay-Crosier (Freiburg/Schweiz).
Das Instrumentum laboris, das den Leitfaden für die anstehende Bischofssynode (4.-25. Oktober) bildet, besteht aus dem Abschlussdokument der vorherigen Synode im Oktober 2014 sowie aus Ergänzungen, die auf Grundlage der Rückmeldungen der Bischofskonferenzen auf einen Fragenkatalog erstellt wurden. Die Bischofssynode berät darüber, wie die katholische Kirche Ehe und Familie angesichts der großen Kluft zwischen kirchlicher Lehre und Lebenspraxis vieler Katholiken stärken kann. Einzelthemen sind etwa der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen. (KNA)
Den gesamten Appell der Theologen und Philosophen finden sie hier.