"Es geht uns weniger ums Dürfen, es geht uns um den guten Ton"

Steyler Missionare legen im Streit um AfD-Wahlplakat nach

Veröffentlicht am 21.08.2025 um 12:17 Uhr – Lesedauer: 

Sankt Augustin ‐ Im Konflikt um ein AfD-Wahlplakat beziehen die Steyler Missionare erneut Stellung. Ein Sprecher betont, es gehe um Respekt: Man müsse vorab um Erlaubnis fragen, ehe ein Foto des Priesterseminars für politische Plakate verwendet werde.

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Die Steyler Missionare haben ihre Kritik an einem aktuellen Wahlplakat der AfD in Sankt Augustin bei Bonn bekräftigt. "Wenn wir ungefragt auf einem Plakat auftauchen, dann müssen wir zumindest mal sagen dürfen, dass uns das nicht gefällt", sagt der Leiter der Pressestelle der Steyler Missionare, Sebastian Quillmann, am Donnerstag in einem Interview mit "domradio.de".

Am Montag hatten die Steyler Missonare in einer Stellungnahme kritisiert, dass die AfD für ein Wahlplakat ihres Bürgermeisterkandidaten Marc Schuster ein Bild des Missionspriesterseminars des Ordens verwendet hat. Man empfinde dies als "missbräuchlich und irreführend".

Im Interview mit "domradio.de" konkretisierte Quillmann nun das Problem des Ordens: "Wenn zum Beispiel Sportvereine und Musikvereine Veranstaltungen haben und ein Bild unseres Hauses nutzen wollen, fragen sie vorher nach. Dadurch wissen wir, ob die Leute, die es nutzen, inhaltlich mit uns übereinstimmen."

Es sei eine Frage des Respekts

Sollte dies nicht der Fall sein, könnten die Steyler Missionare darum bitten, das Bild nicht zu nutzen. Ein solches Gespräch habe mit der AfD nicht stattgefunden. Für Quillmann eine Frage des Respekts: "Es geht uns weniger ums Dürfen, es geht uns um den guten Ton." Denn grundsätzlich sei es erlaubt, Bilder von öffentlichen Gebäuden für Wahlplakate zu nutzen.

Nachdem die Steyler Missionare ihren Standpunkt klargemacht hätten, sei für sie "das Thema erledigt", so der Pressesprecher. "Jetzt schauen wir mal, was noch passiert."

Das Missionspriesterseminar ist nicht nur Wahrzeichen der Stadt Sankt Augustin, sondern auch deutscher Hauptsitz der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, wie der Orden offiziell heißt. Aktuelle leben in Sankt Augustin Priester aus Polen, Ghana, dem Kongo, Vietnam, Indonesien und von den Philippinen. (jlo)