Erzbischof Bentz an Amtsbrüder: Nicht im Krisenmodus verrennen
Die katholische Kirche in Deutschland wird nach Einschätzung des Paderborner Erzbischofs Udo Markus Bentz kleiner und unbedeutender, sie kann aber in bestimmten Bereichen auch wachsen. Kirche dürfe nicht nur ihren eigenen Rückbau verwalten, mahnte Bentz in einem Gottesdienst bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Dienstag in Fulda: "Wir brauchen echten Mut, konkret ab-, um- und neu zu bauen. Das aber wird uns nur gelingen, wenn wir eine echte Vision davon haben, was dadurch künftig 'mehr' sein wird."
Bentz rief seine Amtsbrüder auf, sich "nicht im Krisenmodus zu verrennen". Vielerorts herrsche Verunsicherung. "Das Weniger ist zu einer Leitkultur geworden", sagte er in seiner Predigt. Die Kirche müsse dagegen den Mut aufbringen, "in neuer, anderer Weise wachsen zu wollen". Sie könne künftig mehr Profil haben und näher an den konkreten Lebensfragen der Menschen sein.
Die rund 60 Orts- und Weihbischöfe beraten in Fulda über Schlussfolgerungen aus einer Studie zu drastisch sinkender Religiosität. Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung kam 2023 zu dem Befund, dass sich nur noch 13 Prozent der Bevölkerung kirchlich gebunden fühlen. Nur 9 Prozent der Befragten erklärten, sie hätten noch Vertrauen in die katholische Kirche. (KNA)
