Kardinal Marx an Amtsbrüder: Nicht nur Forderungen an Papst stellen
Der Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland darf nach Ansicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx nicht nur aus Forderungen an den Papst bestehen. "Vor allem wollen wir eine Botschaft der Hoffnung sein für dieses Land", sagte Marx am Mittwoch in einem Gottesdienst bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Fulda. "Es geht nicht um uns, die Zukunft der Kirche. Es geht um die Zukunft aller Menschen." Der Münchner Erzbischof ergänzte: "Wir sind nicht Kirche, die um sich selber kreist und dem Papst Forderungen vorhält."
Seit 2019 beraten Bischöfe und Laien beim Synodalen Weg über Reformen in der Kirche. Im kommenden Januar treffen sie sich zum vorläufig letzten Mal zu einer Vollversammlung in Stuttgart. Ob die Bischöfe von Passau und Regensburg, Stefan Oster und Rudolf Voderholzer, sowie der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki daran teilnehmen, ist unklar. Sie arbeiten nicht im Synodalen Ausschuss mit und verweisen auf Vorbehalte aus dem Vatikan.
In der Kirchengeschichte habe es nie eine Zeit ohne Auseinandersetzungen gegeben, sagte Marx in seiner Predigt. Es sei eine Illusion zu glauben, dass immer alle einer Meinung seien. "Das Prinzip der Einheit kann auch überzogen werden. Einheit in der Vielfalt, aber doch gemeinsames Zeugnis. Darum beten wir." (KNA)
