Amtszeiten von Marx und Ackermann untersucht

Neuer Missbrauchsbericht im Bistum Trier – Aktuelle Bischöfe im Blick

Veröffentlicht am 09.10.2025 um 13:13 Uhr – Lesedauer: 

Trier ‐ Sexueller Missbrauch und kirchliche Verantwortung: Für das Bistum Trier haben Wissenschaftler einen weiteren Bericht erstellt. Erforscht wurden die Amtszeiten der Bischöfe Marx und Ackermann. Diskussionen könnten folgen.

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Neue Erkenntnisse über sexuellen Missbrauch im Bistum Trier in den Jahren 2002 bis 2021 soll ein weiterer Zwischenbericht liefern. Untersucht wurden die Amtszeiten des amtierenden Bischofs Stephan Ackermann und seines Amtsvorgängers Reinhard Marx (2002–2008), heißt es am Donnerstag in einer Mitteilung von Wissenschaftlern der Universität Trier. Sie wollen in einer Pressekonferenz am 30. Oktober die Ergebnisse ihrer Forschungen veröffentlichen. Es ist bereits der dritte Zwischenbericht über sexuellen Missbrauch an Kindern, Jugendlichen sowie hilfe- und schutzbedürftigen Erwachsenen.

Marx wurde 2007 von Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von München und Freising ernannt. Seine Amtseinführung erfolgte 2008, seine Erhebung in den Kardinalsstand 2010. Ackermann war langjähriger Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Deren aktueller Vorsitzender, der Limburger Bischof Georg Bätzing, diente unter Ackermann rund vier Jahre als Generalvikar und trug damit die Hauptverantwortung für die Verwaltung im Bistum Trier.

Zwischenberichte brachten Erkenntnisse

Zuletzt präsentierte das "Projekt zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Trier" der Trierer Universität im vergangenen Jahr einen Zwischenbericht über die Amtszeit von Bischof Hermann Josef Spital (1981–2007). In der Amtszeit des 2007 gestorbenen Bischofs gab es demnach mindestens 199 Missbrauchsbetroffene.

Ein früherer Teilbericht wies bereits Bischof Bernhard Stein ein täterschützendes Verhalten während seiner Amtszeit (1967–1981) nach. Ein nach ihm benannter Platz zwischen Dom und Museum wurde inzwischen auf Beschluss der Stadt umbenannt in "Platz der Menschenwürde". (KNA)