Vertreterinnen von "Maria 2.0" diskutieren mit Bischof über Gleichberechtigung

Bischof Krämer: "Ich bin zuversichtlich, dass sich Dinge ändern"

Veröffentlicht am 27.10.2025 um 12:06 Uhr – Lesedauer: 

Stuttgart ‐ Bischof Klaus Krämer sieht in der stärkeren Einbindung von Frauen eine wichtige Zukunftsaufgabe der Kirche. Bei einem Treffen mit Vertreterinnen von "Maria 2.0" betonte er, dass neue Leitungsmodelle Chancen für Wandel und Mitverantwortung eröffnen.

  • Teilen:

Der Rottenburger Bischof Klaus Krämer ermutigt Vertreterinnen der Bewegung "Maria 2.0" in seiner Diözese, sich weiter für die Beteiligung von Frauen in der Kirche einzusetzen. "Ich bin zuversichtlich, dass sich Dinge ändern, vielleicht nicht so schnell, wie wir uns das wünschen", sagte er am Freitag während eines Treffens mit Frauen aus dem ganzen Bistum. "Wir haben in der Diözese Rottenburg-Stuttgart eine gute Kultur entwickelt, um Frauen zu beteiligen – bis hin zur Leitungsebene", sagt der Oberhirte.

Im Entwicklungsprozess der Diözese sieht der Bischof eine Chance für andere Leitungsmodelle, in denen Frauen eine größere Rolle spielen könnten. Diese neuen Wege müssten aber auch mit Verantwortung und Bedacht gegangen werden, damit sie auf Akzeptanz stoßen, so der Bischof. Mit Blick auf die verschiedenen Positionen in der Weltkirche und der Deutschen Bischofskonferenz gehe es ihm darum, "zu erhalten, was wir erreicht haben." Ihm sei wichtig, Polarisierung zu vermeiden und Synodalität zu leben.  

Die Beteiligung von Frauen ist ein weltkirchliches Thema

Die Weltsynode habe gezeigt, dass viele Themen auch in anderen Ländern diskutiert werden und die Weltkirche "so unterschiedlich auch wieder nicht ist", so Krämer. Er habe bereits einen Wandel in der Weltkirche bemerkt. In 20 bis 30 Jahren werde vieles anders aussehen als heute, sagt er.

Die 2019 gegründete Protestbewegung "Maria 2.0" setzt sich unter anderem für den Zugang von Frauen zu kirchlichen Weiheämtern, für die Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Beziehungen und für die Aufhebung des Pflichtzölibats für Priester ein. Die Initiative ist eine Graswurzelbewegung – es gibt also keine Vereinsstrukturen, sondern nur lose Ortsgruppen in ganz Deutschland. (jlo)