Erst vergangene Woche wurde Studie veröffentlicht

Kommission kündigt nächsten Missbrauchsbericht für Bistum Trier an

Veröffentlicht am 03.11.2025 um 11:45 Uhr – Lesedauer: 

Trier ‐ Im Bistum Trier will die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Dezember einen weiteren Bericht zu sexuellem Missbrauch vorlegen. Sie kritisiert im Vorfeld intransparente Verfahren – es geht um erlittenes Leid.

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Im Bistum Trier wird voraussichtlich noch in diesem Jahr ein weiterer Bericht zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche veröffentlicht. "Wir beabsichtigen, den vierten Zwischenbericht im Dezember zu veröffentlichen", teilte Herbert Heyd von der Unabhängigen Aufarbeitungskommission des Bistums auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Die Aufarbeitungskommission kündigte im Internet unterdessen an, dass sie im anstehenden Bericht vertieft auf die Anerkennung erlittenen Leids eingehen wolle. "Es verbleibt die Tatsache, dass dieses System zu intransparent agiert und in seiner Organisation zu nah an den Strukturen der Kirche handelt", heißt es dort.

Wissenschaftler der Universität Trier ermittelten 734 Betroffene von sexualisierter Gewalt im Bistum Trier und 246 Beschuldigte für den Zeitraum der vergangenen acht Jahrzehnte. Sie gehen von einem Dunkelfeld aus, so dass die tatsächlichen Zahlen wohl höher liegen dürften.

Ein Bistum – zahlreiche Berichte

Im Bistum Trier gibt es verschiedene Missbrauchsberichte. Wissenschaftler der Universität planen nach eigenen Angaben gleichfalls weitere Veröffentlichungen und werden sich in den kommenden Monaten der Nachkriegszeit widmen. Außerdem gibt es Sonderberichte ehemaliger Staatsanwälte sowie Jahresberichte der Bistumsverwaltung.

Die seit 2021 tätige ehrenamtliche Aufarbeitungskommission wurde von Bischof Stephan Ackermann berufen und legt seit 2022 jährliche Zwischenberichte vor. Das Gremium plant laut Internetseite für das Jahr 2027 einen umfassenden Abschlussbericht. (KNA)