Papst Leo vor erster Auslandsreise: Grund zur Sorge, Bitte um Gebet
Letzter öffentlicher Auftritt vor der Abreise in den Nahen Osten: Am Mittwoch hat Papst Leo XIV. die Menschen auf dem Petersplatz um ihren Beistand bei seiner ersten Auslandsreise gebeten. "Morgen werde ich in die Türkei und dann in den Libanon reisen, um den lieben Menschen dieser Länder, reich an Geschichte und Spiritualität, einen Besuch abzustatten", kündigte der Papst bei seiner Generalaudienz an. "Ich bitte Sie, mich mit Ihrem Gebet zu begleiten."
Bei seiner Rückkehr aus Castel Gandolfo am Dienstagabend hatte sich Leo XIV. bereits zu möglichen Gefahren seines Besuchs im Libanon geäußert. "Das ist immer ein Grund zur Sorge", sagte er mit Blick auf Israels Angriffe auf die Hisbollah in der Hauptstadt Beirut. Er wolle eine Botschaft von Frieden und Hoffnung in den Libanon bringen, sagte er vor Journalisten.
Gedenken und Gebete während der Reise
Leo XIV. fliegt am Donnerstag zunächst in die Türkei. Anlass der Reise, die bereits unter seinem Vorgänger Franziskus (2013–2025) geplant wurde, ist das Gedenken an das Konzil von Nizäa, bei dem vor 1.700 Jahren erstmals das bis heute gültige gemeinsame Glaubensbekenntnis aller Christen formuliert wurde.
Am Sonntag reist der Papst weiter in den Libanon. In der Hauptstadt Beirut wird das Kirchenoberhaupt unter anderem im Hafen beten – am Ort der gigantischen Explosion vor fünf Jahren, bei der 220 Menschen getötet wurden. Die Reise werde eine Gelegenheit sein, die katholische Gemeinschaft, die christlichen Brüder und Schwestern und andere Religionen zu treffen, sagte Leo XIV. am Mittwoch auf dem Petersplatz.
Zuvor hatte der Papst auf dem Petersplatz über den Wert des Lebens gesprochen. Leben sei ein Geschenk, das steter Pflege bedürfe. Doch fehle es oft an Vertrauen in das Leben, bemängelte das Kirchenoberhaupt. Es laufe Gefahr, nicht mehr als ein Geschenk zu gelten, sondern als eine Unbekannte; fast als eine Bedrohung, vor der man sich schützen müsse, um nicht enttäuscht zu werden. Leo XIV. ermutigte die Glaubenden, das Menschsein in all seinen Ausdrucksformen zu fördern: als Eltern, im Einsatz für das Gemeinwohl und für eine solidarische Wirtschaft, durch den Schutz der Umwelt. (KNA)
