Kloster-Fund: "Heidschi Bumbeidschi"-Melodie älter als bisher bekannt
Ein Fund im österreichischen Benediktinerstift Seitenstetten liefert den Beweis, dass der musikalische Ursprung des bekannten bayerisch-österreichischen Volkslieds "Heidschi Bumbeidschi" länger zurückliegt als bisher offiziell bekannt. Wie die "Niederösterreichischen Nachrichten" am Sonntag (online) berichteten, sei im Archiv die älteste im Stift existierende Lautentabulatur in Griffzeichenschrift mit der ursprünglichen Melodie und einen älteren Text ausfindig gemacht worden. Das Fundstück stamme aus den 1730er-Jahren.
Die bislang früheste bekannte Komplettfassung aus Text und Musik war das Lied "Haidl Bubaidl", dessen Veröffentlichung für das Jahr 1819 in Österreich nachgewiesen ist. Ein Lied mit einem anderen Textbeginn, das dem "Haidl Bubaidl" im Versschema völlig gleicht, wurde zwar bereits 1724 bei einem Faschingsfest am Wiener Hof gesungen; die Melodie dieses Liedes ist allerdings bisher nicht überliefert. Ob die nun entdeckte Handschrift genau diese enthält, bleibt unklar.
Das Lied, dessen Text im Laufe der Zeit immer wieder verändert wurde, handelt von einem kleinen Jungen, der von seiner Mutter zurückgelassen wurde und von Engeln in den Himmel geholt wird. Es wird häufig als Wiegenlied angesehen. Obwohl die ebenfalls verbreitete Deutung als Weihnachtslied wohl falsch ist, wird es traditionell zur Weihnachtszeit gespielt. Die heute verbreitete Textfassung "Aber heidschi bumbeidschi" ist seit 1926 nachgewiesen. Populär wurde das Lied im deutschsprachigen Raum vor allem durch Interpretationen der Schlagersänger Peter Alexander und Heintje in den 1960er-Jahren. (mal)
