Bischofssynode diskutiert über Schlussdokument
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Am Samstagnachmittag werden die rund 270 stimmberechtigten Synodalen über das Schlusspapier abstimmen. Wie aus Vatikankreisen verlautete, umfasste der erste Entwurf der Redaktionskommission, der am Donnerstagabend an die Synodalen übergeben wurde, rund 85 Artikel. Über jeden müssen die Teilnehmer einzeln entscheiden. Die Aufnahme eines Paragrafen in das Schlussdokument setzt eine Zweidrittelmehrheit voraus. Abschließend ist noch eine weitere Abstimmung über den gesamten Text vorgesehen.
Wie Lombardi weiter mitteilte, hatten die Sprachgruppen der Synode im Laufe der drei Wochen 1.355 Änderungsvorschläge zum ursprünglichen Arbeitspapier an die vom Papst ernannte Redaktionskommission übergeben. Voraussichtlich wird Papst Franziskus den Text am Samstagabend veröffentlichen lassen. Bei der Vorsynode im Oktober 2014 hatte er das damalige Schlussdokument mitsamt genauer Angaben über die Stimmverhältnisse für die Öffentlichkeit freigegeben.
Schlussdokument nur in italienischer Sprache
Bereits am Samstagvormittag wird der Generalrelator der Synode, der Budapester Kardinal Peter Erdö, den Text vor dem Plenum in der Synodenaula verlesen. Er wird den Synodalen lediglich in italienischer Sprache vorliegen und von Simultandolmetschern übersetzt. Anschließend beginnt die Abstimmung.
Zuvor entscheiden sie noch über den Wortlaut einer Synodenbotschaft. Darin soll es um die Konflikte im Nahen Osten gehen. Laut Lombardi rufen die Bischöfe in dem Text zu einem Ende jeder Gewalt und zum Dialog der Religionen auf. Verurteilt werde besonders die Verfolgung der Christen in der Region sowie der Waffenhandel, der die Konflikte am Leben erhalte.
Papst kann aus Schlussdokument konkrete Folgerungen ziehen
Nach Informationen aus Synodenkreisen wird der Text - auch in Bezug auf die wiederverheirateten Geschiedenen und die Homosexuellen - relativ allgemein gehalten sein. Damit werde dem Papst die Möglichkeit geben, in einem nächsten Schritt konkrete Folgerungen zu ziehen, hieß es.
Ebenfalls am Freitagvormittag wählten die Synodalen die Mitglieder des "Synodenrates", der unter anderem für die Vorbereitung des vom Papst erstellten "nachsynodalen Schreibens" verantwortlich ist. Wie ein Teilnehmer in seinem Internet-Blog berichtete, wurden aus Europa der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der italienische Erzbischof Bruno Forte und der englische Kardinal Vincent Nichols gewählt. Gewählt wurden aber auch mehrere Wortführer der konservativen Strömung, darunter der afrikanische Kardinal Robert Sarah und der australische Kurienkardinal George Pell.