Polizei beschlagnahmt 3.500 gefälschte Papstsegen

Krumme Geschäfte auf Kosten des Papstes

Veröffentlicht am 14.12.2015 um 12:15 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Rom ‐ Gar nicht so unkreativ, diese Masche: Ein Souvenirhändler in Rom hat gefälschte Segenswünsche des Papstes an Pilger verkauft. Rund 3.500 Schreiben hat die Polizei nun beschlagnahmt. Neben dem ideellen ist auch der monetäre Schaden nicht unbeträchtlich.

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Die Urkunden mit dem Aufdruck "Pilgersegen" seien ohne vatikanische Autorisierung mit den Wappen des Papstes und des Vatikanstaates sowie einem Porträt von Franziskus bedruckt worden. Ihr Verkaufswert liegt demnach bei mehr als 70.000 Euro.

Formulare kamen nie im Vatikan an

Die Interessenten hätten in dem Geschäft ein Antragsformular ausfüllen müssen, das an den päpstlichen Almosenverwalter Erzbischof Konrad Krajewski gerichtet gewesen sei. Die Formulare sind jedoch den Berichten zufolge nie im Vatikan angekommen. Der Geschäftsinhaber wurde nun wegen Produktion und Vertrieb von gefälschten Waren angezeigt.

Pergamente mit päpstlichen Segenwünschen zu besonderen Anlässen wie etwa Hochzeiten, Taufen oder runden Geburtstagen werden inzwischen ausschließlich vom vatikanischen Almosenamt ausgestellt und vertrieben. Bis vor einiger Zeit hatten zudem mehrere Geschäfte in der Umgebung des Vatikan eine Lizenz zum Vertrieb der Dokumente. Eine Urkunde mit päpstlichem Segenswunsch kostet beim Almosenamt je nach Ausführung 13 bis 25 Euro; Versandkosten kommen hinzu. (KNA)