Papst ermahnt Priester und nimmt Gläubigen Beichte ab

Sünder mit offenen Armen empfangen

Veröffentlicht am 04.03.2016 um 18:53 Uhr – Lesedauer: 
Sünder mit offenen Armen empfangen
Bild: © KNA
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus hat katholische Priester dazu ermahnt, Sünder zu empfangen und nicht allein auf Vorschriften zu pochen. Mit einem Bußgottesdienst im Petersdom in Rom eröffnete er die weltweite Aktion "24 Stunden für den Herrn".

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Als Beispiele nannte er "menschliche Regeln, wenn sie mehr als Vergebung zählen" sowie die "Starrheit, die von der Zärtlichkeit Gottes fernhalten könnte". Gleiches gelte für "Zeiten und Programme, die nicht den tatsächlichen Bedürfnissen derer entgegenkommen, die den Beichtstuhl aufsuchen".

Die Kirche dürfe zwar keineswegs "den Anspruch des Evangeliums schmälern", betonte der Papst in seiner Predigt. Sie könne jedoch nicht riskieren, "den Wunsch des Sünders, sich mit dem Vater zu versöhnen, zu vereiteln". Deshalb seien vor allem Bischöfe und Priester heute mehr denn je dazu aufgerufen, "den - vielleicht heimlichen - Schrei derer zu hören, die dem Herrn begegnen wollen".

Initiative für die Förderung der Beichte

Franziskus begab sich während des Bußgottesdienstes wie in den vergangenen beiden Jahren persönlich in einen Beichtstuhl des Petersdoms. Dort kniete er nieder, um seine Sünden zu bekennen. Anschließend erteilte er selbst als Beichtvater mehreren Gläubigen die Absolution.

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Gott ist immer für die Menschen da, 24 Stunden am Tag. Doch jetzt können die Gläubigen den Spieß einmal umdrehen. Papst Franziskus hat bereits 2014 die Aktion "24 Stunden für den Herrn" ins Leben gerufen, um den Bußcharakter der Fastenzeit noch stärker zu betonen. Auch in Deutschland machen zahlreiche Diözesen ab heute Abend mit. Katholisch.de stellt eine Auswahl vor.

Das Heilige Jahr, das die katholische Kirche derzeit begeht, sei eine günstige Gelegenheit, um die Gegenwart Gottes anzunehmen und mit ganzem Herzen zu ihm zurückzukehren, sagte Franziskus weiter. Wörtlich fuhr er fort: "Werfen wir also weg, was uns daran hindert, zügig zu sein auf dem Weg zu ihm, ohne dabei Angst zu haben, das zurückzulassen, was uns Sicherheit gibt und an dem wir hängen."

Der Bußgottesdienst mit Franziskus eröffnete eine weltweite Initiative für die Förderung der Beichte. Unter dem Titel "24 Stunden für den Herrn" bieten Bistümer in der ganzen Welt bis zum Samstag besondere Gelegenheiten zur Beichte und zur eucharistischen Anbetung an. (KNA)