Priesterausbildung soll sich ändern
Auf diesem Gebiet habe es in der Weltkirche große Veränderungen gegeben. Auch die seelsorglichen Methoden der Kirche hätten sich gewandelt. Vor dem Hintergrund der Skandale der vergangenen Jahre soll der neue Text zudem stärkeres Gewicht auf die Missbrauchsprävention legen. So müsse es künftig ein "fundamentales Kriterium für die Prüfung der Berufung" des Priesternachwuchses sein, ob die Anwärter eine "stabile psychische Reife" und eine "gefestigte und ausgeglichene Persönlichkeit" aufwiesen. Zugleich stehe die Kirche aber auch vor der Aufgabe, die Zahl der Berufungen zu vergrößern.
Ausgestaltung bleibt "Hirten einer jeden Nation" überlassen
Wong bezeichnete es als heutige Herausforderung, "kreativ über die Identität und Sendung des Priesters nachzudenken". Das neue Dokument werde sich darauf beschränken, einen "großen inhaltlichen Horizont" und eine "allgemeine Vision" mit Orientierungen und Normen zu bieten. Ihre Ausgestaltungen, "die von der Kultur des Ortes und dem Leben der lokalen Kirchen abhängen, bleiben dem Urteil der Hirten einer jeden Nation überlassen", so Wong gegenüber der Zeitschrift des österreichischen Canisiuswerks zur Förderung geistlicher Berufe. Die bisherige Ordnung für die Priesterausbildung ("Ratio Fundamentalis") stammt aus dem Jahr 1985. Sie wurde zunächst 1970 infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils erarbeitet und schließlich auf Basis des seit 1983 geltenden Kirchenrechts aktualisiert. (KNA)