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Wie gehe ich mit dem Tod um? Glaube.Leben.

Sterben muss jeder einmal – für die meisten Menschen ist der Tod ein bedrohliches und beängstigendes Thema. Doch hat der Tod auch etwas Positives an sich?

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Video im Wortlaut

Wir alle müssen sterben! Das ist eine der Grundbedingungen dieses Lebens und das macht vielen Angst. Und dennoch bleibt die Frage: Gibt es eine Möglichkeit sinnvoll mit dem Tod umzugehen und hat er vielleicht sogar einen Nutzen für unser Leben?

Die Tatsache, dass wir alle einmal sterben müssen ist nicht verhandelbar und obwohl das so ist, verdrängen wir den Tod so gut wie möglich. Wenn überhaupt kommt er noch auf der Leinwand vor, in Bücher oder in den Nachrichten. Gestorben wird irgendwo weit weg oder maximal noch im Hospiz und im Krankenhaus, aber jedenfalls so, dass ich den Tod so gut es eben geht im Alltag verdrängen kann.

Sterben muss jeder einmal von uns, aber wahrhaftig gut und richtig zu leben. Das ist keinem von uns garantiert und gerade in diesem Zusammenhang kann der Tod eine große Hilfe sein. Nimmt man etliche Menschen, die mit dem Tod ihrer Lieben konfrontiert wurden oder bei denen der Tod selbst plötzlich in gefährliche Nähe kam, weil sie vom Arzt mit einer unguten Diagnose wiederkamen, dann berichten all diese Menschen etwas Ähnliches.

In all dem Schmerz, all der Trauer, all den Konflikten, all den Unsicherheiten, die sie auszuhalten hatten, hat ihnen der Tod aber auch immer mehr Klarheit für das gebracht, worauf es im Leben eigentlich ankommt, hat ihnen mehr Gelassenheit geschenkt, sich mit den Dramen des Alltags nicht mehr so aufzuhalten, sondern für das zu leben, worauf es wirklich und eigentlich ankommt im Leben.

Ein Leben ohne Tod wäre also am Ende gar nicht wünschenswert, denn selbst das schönste Leben mit all den Genüssen und Zufriedenheiten und Vorzügen würde irgendwann langweilig und beliebig werden, weil die Momente ihre Einmaligkeit und Einzigartigkeit verlieren würden. Alles wäre beliebig wiederholbar in Endlosschleife. Der Tod hilft uns tiefer zu gehen, die wichtigen Fragen des Lebens zu stellen: Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und wozu bin ich eigentlich da auf dieser Erde? Der Tod verlangt nach gewichtigen und tragenden Antworten und da ist er ein freundlicher Maler.

Die christliche Tradition hat dafür sogar eine gute Übung gefunden,das Memento mori – Mensch, gedenke, dass du sterben musst. Und das gilt es sich immer wieder zu fragen, sich daran immer wieder zu erinnern und das einzuüben.

Der Tod ist also nicht das eigentliche Problem, sondern die große Gefahr liegt darin sein Leben ungenutzt verstreichen zu lassen. In dieser Hinsicht ist der Tod eine große Hilfe, weil er dir und mir dabei helfen kann die wichtigen, richtigen und entscheidenden Fragen zu stellen. Deswegen sollten wir den Tod nicht verdrängen, sondern ihn immer wieder zulassen und als Hilfe sehen im Leben auf die richtigen Dinge zu setzen.

Im Video-Format "Glaube.Leben." beantwortet Christian Olding Fragen, die sich jeder irgendwann mal stellt. Die katholisch.de-Serie will Orientierung für das eigene Leben mit dem Glauben geben. Aus seiner persönlichen und beruflichen Erfahrung heraus, nimmt Christian Olding den Zuschauer an die Hand. Dabei bedient er sich in gewohnter Manier klarer Worte und Bilder. Jeden zweiten Dienstag erscheint eine neue Folge auf katholisch.de und in unserem Youtube-Kanal.