Woran hängt mein Herz? Glaube.Leben.
Video im Wortlaut
Sich im Leben Wünsche erfüllen zu können ist etwas durchaus Schönes und Erstrebenswertes. Wenn allerdings Lustbefriedigung zum einzigen Maßstab all unseren Tuns und Handelns wird, dann kann das allerdings auch fatale Konsequenzen mit sich bringen. Deswegen lohnt es sich eine Frage immer wieder in den Fokus zu rücken: Woran hänge ich eigentlich mein Herz?
Wahrscheinlich würden die Wenigsten von uns sagen, dass sie in ihrem Leben unfrei sind. Je weiter wir allerdings im Leben voranschreiten, je mehr Entscheidungen wir treffen und je mehr wir uns im Leben zulegen, umso mehr engen wir unsere Möglichkeiten ein. Wer sich ein Haus zulegt, muss sich nun mal darum kümmern, dass es in Schuss bleibt und auch die kommenden Jahrzehnte übersteht. Und wer Karriere plant, nimmt in Kauf, dass die Zeit für Familie und Freunde begrenzt ist. Dahinter stehen Entscheidungen, die wir treffen, und die deutlich machen, wem wir dienen und woran wir unser Herz hängen.
Die Bibel zieht klare Grenzen, wo wir uns auf alle Fälle nicht verzetteln sollten. Und das ist in der Bibel mit dem Wort Götzendienst belegt. Für uns mutet es altertümlich an, weißt aber auf etwas hin, was immer noch unser Leben stark beeinflusst. Ein Götze ist zunächst einmal etwas Gutes. Ein Götze wird dann problematisch, wenn das an sich Gute so verabsolutiert wird, dass wir ihm alles unterordnen. Und diesen Götzendienst, diese falschen Loyalitäten, die hat Jesus immer wieder stark angemahnt und beim Menschen kritisiert. Zum Götzendienst gehören zum Beispiel Traditionen und Gewohnheiten, wenn wir uns gar nicht mehr vorstellen können, dass unser Leben andere Bahnen nimmt, wenn wir so sehr auf die Barrikaden gehen, wenn unsere Gewohnheiten angefragt und hinterfragt werden, weil wir Mühsal und Anstrengung scheuen, unser Leben auf andere Beine zu stellen. Ein weiterer Götzendienst war für Jesus, dass Menschen alles Mögliche tun, um sich den Applaus und das Ansehen bei Anderen zu sichern und zu garantieren. Wenn wir unsere Werte, unsere Prinzipien und unsere Überzeugungen all dem unterordnen, dass uns einzig und allein der Applaus und das Wohlwollen der Massen gesichert bleibt. Und das Dritte, was für Jesus eine entscheidende Rolle gespielt hat, waren die Finanzen. Geld an sich ist nichts Schlechtes, es ist neutral, es kommt darauf an, wofür wir es einsetzen. Und am Ende kann der Mensch mit einem Euro genauso geizig sein wie mit einer Millionen.
Das Grundproblem hinter all diesen Götzendiensten ist und bleibt dasselbe: Ein Götze fordert Opfer, ein Götze befriedigt eben nicht, ein Götze hält nicht das, was er verspricht und kann den Menschen am Ende nicht satt machen. Gottes Anliegen war es allerdings immer, den Menschen in die Freiheit zu führen, dass ich meine Talente und Möglichkeiten für etwas Gutes und etwas Sinnvolles einsetze. Für Jesus war das Entscheidende, immer wieder klar zu kriegen, wofür investiere ich mich, woran hänge ich mein Herz? Deswegen ist der christliche Maßstab für all mein Engagement immer wieder dasselbe: Liebe und Hingabe, an eine Sache, die es wirklich Wert ist. Und deswegen bleibt es immer wieder eine bleibende Aufgabe, mich zu hinterfragen: Wem diene ich und ist es die Sache am Ende wirklich Wert?
Im Video-Format "Glaube.Leben." beantwortet Christian Olding Fragen, die sich jeder irgendwann mal stellt. Die katholisch.de-Serie will Orientierung für das eigene Leben mit dem Glauben geben. Aus seiner persönlichen und beruflichen Erfahrung heraus, nimmt Christian Olding den Zuschauer an die Hand. Dabei bedient er sich in gewohnter Manier klarer Worte und Bilder. Jeden zweiten Dienstag erscheint eine neue Folge auf katholisch.de und in unserem Youtube-Kanal.