Laschet: Katholische Fakultät in Bochum ist gesichert
Die katholisch-theologische Fakultät an der Ruhr-Universität Bochum scheint gesichert. In den nächsten Tagen würden die nordrhein-westfälische Landesregierung und der päpstliche Nuntius eine Vereinbarung treffen, die den Fortbestand der Fakultät "endgültig fixiert", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Montag bei einer Pressekonferenz in Rom. Nach seiner Privataudienz bei Papst Franziskus hatten Laschet und seine Delegation mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin auch über katholische Lehrstühle und Fakultäten in Deutschland gesprochen.
Bistum Essen verlegt Priesterausbildung
In Bochum ist laut Laschet der Bestand der katholischen Theologie gefährdet gewesen, nachdem das Bistum Essen die Ausbildung seiner Priester verlegt hatte. Seiner Landesregierung sei es aber wichtig, dass katholische Theologie im Ruhrgebiet weiterhin in Fakultätsstärke vertreten sei. Der technologische Wandel, den die Region durchlaufe und bei dem es bis hin zur Anwendung künstlicher Intelligenz gehe, brauche die ethischen Antworten und Impulse der Geisteswissenschaften und besonders der Theologie. Auch der Vatikan sei sehr am Fortbestand universitärer Theologie interessiert.
Im Übrigen dürften neu entstehende islamische Lehrstühle "nie zu Lasten christlicher Fakultäten und Lehrstühle" gehen, betonte Laschet. Der Dialog zwischen den Religionen, zu dem Franziskus ermutigt habe, sei notwendig. Der Papst und er seien sich darin einig, Gemeinsames der Religionen - bei all ihren Unterschieden - zu nutzen, um den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken. "Sind Hass und Abgrenzung die gesellschaftliche Wirkung von Religion - oder konstruktive Zusammenarbeit?", so Laschet.
Kreuz-Erlass kein Thema
Bei der Audienz sprachen Franziskus und der Katholik Laschet auch über weitere kirchliche Themen. Die geplante Handreichung der Bischöfe zur Kommunion für nicht-katholische Ehepartner sowie der Kreuz-Erlass in Bayern seien aber nicht Thema gewesen, erklärte der NRW-Ministerpräsident. Vielmehr sei es um die Zukunft des Christentums und die entsprechende Verantwortung aller Getauften gegangen, die christliche Tradition zu leben. (gho/KNA)