Syrische Kinder wenden sich mit Hilferuf an EU
Drei Patriarchen aus dem Nahen Osten haben am Dienstag eine Petition für Frieden an den EU-Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit, Jan Figel, übergeben. Über eine Millionen syrische Kinder hätten die Petition unterschrieben, erklärten der syrisch-orthodoxe Patriarch von Homs und Hama, Selwanos Boutros Alnemeh, der griechisch-orthodoxe Patriarch von Homs, Georges Abou Zakhem, und der melkitische Patriarch Gregory III. Laham bei ihrem Besuch in Brüssel. Dies sei ein gemeinsamer Aufruf der katholischen und orthodoxen Christen, Muslimen und anderen religiösen Gemeinschaften in Syrien für den Frieden.
Patriarchen: Man hat den Kindern Frieden versprochen
Alnemeh sagte, die Kinder seien die Zukunft der Region. Sie müssten zur Schule gehen können. "Wir sind müde vom Krieg, Entführungen und Blutvergießen", so Alnemeh. Über fünf Jahre hätte man den Kindern den Frieden versprochen. Es sei nun Zeit, etwas zu tun. "Wir hoffen, dass unsere Anfrage die Herzen der Politiker erreicht", so der Patriarch.
Zakhem betonte die wichtige Rolle der Kirche in Syrien. Die Christen hielten die Gesellschaft, die die Patriarchen mit dem Wort "Mosaik" der verschiedenen Religionen und Kulturen beschrieben, zusammen. Zakhem wehrte sich dagegen, dass Christen als "Minderheit" bezeichnet würden. Sie hätten sich immer als Vermittler in der Region zwischen den verschiedenen muslimischen Gruppen eingesetzt. Es sei besser, von einem Bestandteil oder einer Komponente der Gesellschaft zu sprechen.
Aus diesem Grund sei es wichtig, dass die Christen in ihrer Region bleiben könnten, um dort beim Wiederaufbau zu helfen. "Schon immer wollten die Christen lieber inmitten der Gesellschaft leben, als nur unter Christen in einem autonomen Staat", sagte Zakhem.
Am Nachmittag werden die Patriarchen noch den Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, treffen.
Hilfskonvoi nach Aleppo
Die EU-Kommission hat Anfang Oktober angekündigt, gemeinsam mit den Vereinten Nationen einen Hilfskonvoi nach Aleppo zu entsenden, um die Menschen in der umkämpften Stadt mit Medizin, Wasser und Lebensmitteln zu unterstützen. Darüber hinaus sollen Kranke, Frauen, Kinder und ältere Menschen evakuiert werden. (KNA)