Franziskus betet Angelus zum vierten Adventssonntag

Papst erinnert vor Weihnachten an verfolgte Christen

Veröffentlicht am 24.12.2017 um 13:40 Uhr – Lesedauer: 
Papst erinnert vor Weihnachten an verfolgte Christen
Bild: © KNA
Kirche

Bonn/Vatikanstadt ‐ Auch an Heiligabend betete Papst Franziskus das traditionelle Angelusgebet zum Sonntag. Dabei zeigte er sich nicht eben weihnachtlich-besinnlich. Stattdessen sprach der Papst sehr ernste Themen an.

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Papst Franziskus hat zu Weihnachten die Freilassung gefangener Christen gefordert. "Ich möchte besonders meinen Aufruf zur Freilassung erneuern, damit zum heiligen Weihnachtsfest alle Entführten freigelassen werden und nach Hause zurückkönnen – Priester, Ordensleute und gläubige Laien. Beten wir für sie", sagte Franziskus nach seinem Angelus-Gebet am vierten Advent auf dem Petersplatz. Der Papst rief zu Frieden in der Welt auf, "besonders für die Völker, die besonders unter den laufenden Konflikten leiden".

Die katholische Kirche in Deutschland gedenkt zu Weihnachten ebenfalls besonders der bedrängten Christen auf der ganzen Welt. Seit 2012 findet jeweils am zweiten Weihnachtsfeiertag ein bundesweiter Gebetstag für verfolgte Christen statt. Der 26. Dezember ist Gedenktag des heiligen Stephanus, der nach christlicher Überlieferung als erster Gläubiger überhaupt in Jerusalem als Märtyrer starb.

Neben den Opfern von Gewalt gedachte Franziskus am Sonntag auch der Opfer des Tropensturms auf den Philippinen. Der Sturm habe viele Tote und Zerstörung gebracht, beklagte er und sicherte den Menschen zugleich zu, sie ins Gebet zu schließen. "Lasst uns für diese Menschen beten", forderte Franziskus die etwa 17.000 Gläubigen auf dem Petersplatz auf.

Maria als Vorbild der Bescheidenheit

Weiter rief der Papst die Gläubigen auf, zu Weihnachten Gottes Pläne für ihr Leben bescheiden anzunehmen und selbstlos umzusetzen. "Bitten wir darum, Gottes Projekt in unserem Leben mit aufrichtiger Demut und mutiger Selbstlosigkeit aufzunehmen." Als Vorbild nannte Franziskus die Gottesmutter Maria – sie sei eine "perfekte Mitarbeiterin am göttlichen Projekt", so der Papst. Als der Engel Maria verkündete, dass sie erwählt sei, das Christuskind zu gebären, habe sie nicht etwa damit geprahlt, sondern sei demütig, bescheiden, "wie immer" geblieben, betonte Franziskus.

Das Angelus-Gebet fand, wie inzwischen bereits üblich, unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Zugang zum Petersplatz wurde nur nach Sicherheitskontrollen gewährt, rund um den Vatikan waren verstärkt Polizei und Armee zu sehen. Am Abend feiert Franziskus um 21.30 Uhr die Christmette im Petersdom. Katholisch.de überträgt den Gottesdienst im Livestream. (kim/KNA/dpa)

Themenseite: Christenverfolgung

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