Das Bistum Münster in zehn Zahlen
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Das Bistum Münster setzt sich aus zwei Teilen zusammen: In Nordrhein-Westfalen umfasst die Diözese das Münsterland und die Region Niederrhein, in Niedersachsen den Offizialatsbezirk Oldenburg. Beide Teile sind geografisch nicht verbunden, sondern durch das dazwischen liegende Bistum Osnabrück voneinander getrennt. Diese Trennung hat historische Gründe und spiegelt die politischen Grenzen nach dem Ende des Wiener Kongresses im Jahr 1815 wider. In der Folge des Kongresses wurde das Gebiet des Herzogtums Oldenburg dem Bistum Münster zugeordnet, deshalb gehört mit Wangerooge heute auch eine Nordseeinsel zu der Diözese.
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Zum vierten Mal ist der Katholikentag 2018 in Münster zu Gast. Damit gehört die westfälische Universitätsstadt – und mit ihr das gastgebende Bistum – neben Mainz, München, Berlin und Freiburg zu den häufigsten Austragsorten in der 170-jährigen Geschichte der Katholikentage. Der erste Katholikentag in Münster fand bereits im September 1852 statt, außerdem trafen sich die deutschen Katholiken 1885 und 1930 in der Stadt.
27
Münster ist eines der traditionreichsten Bistümer Deutschlands. Das zeigt sich auch an den 27 Wallfahrtsorten, die ein Abbild der Volksfrömmigkeit in der Diözese sind. Der bekannteste Wallfahrtsort im Bistum ist Kevelaer. Anziehungspunkt für die jährlich rund 800.000 Pilger in der Kleinstadt am Niederrhein ist das Marienbild "Trösterin der Betrübten" von 1641.
32
Das Bistum Münster kann auf viele Frauen und Männer zurückblicken, die in ihrem Leben ein herausragendes Zeugnis für den christlichen Glauben abgelegt haben. 32 Heilige und Selige listet die Internetseite des Bistums auf – darunter so bekannte Persönlichkeiten wie Clemens August Graf von Galen, Arnold Janssen oder Adolph Kolping. Die Geschichte der Heiligen des Bistums Münster begann schon im 4. Jahrhundert, damals starben Viktor und seine Gefährten als Angehörige der römischen Legion in Xanten-Birten für ihren Glauben. In jüngerer Zeit wurden unter anderem die Ordensfrauen Maria Euthymia und Anna Katharina Emmerick seliggesprochen.
76
Felix Genn ist der 76. Bischof von Münster. Der 68-Jährige, der seit 2009 an der Spitze des Bistums steht, stammt aus Rheinland-Pfalz und war vor seinem Amtsantritt in Münster sechs Jahre Bischof von Essen. Begonnen wurde die lange Reihe der münsterschen Oberhirten mit Liudger, der von 805 bis 809 dem neu gegründeten Bistums vorstand. Bekannte Bischöfe in jüngerer Zeit waren unter anderem Clemens August Graf von Galen (1933-1946), der spätere Kölner Erzbischof und Kardinal Joseph Höffner (1962-1969) und Reinhard Lettmann (1980-2008).
298
Am Prinzipalmarkt im Zentrum Münsters befindet sich die Kirche St. Lamberti. Die Kirche erregt vor allem durch drei an ihrem Turm aufgehängte Eisenkörbe Aufmerksamkeit. In ihnen wurden im 16. Jahrhundert die Leichname der hingerichteten Anführer des Täufertums, einer knapp eineinhalb Jahre in Münster herrschenden radikal-reformatorischen Bewegung, zur Schau gestellt. Vom Turm der Kirche bläst an sechs Abenden in der Woche eine Türmerin halbstündlich in ihr Horn. Das Amt, das bereits seit 1379 existiert, diente ursprünglich dazu, die Bewohner der Stadt vor Gefahren zu warnen. Der Arbeitsplatz der Türmerin ist das Turmzimmer in 75 Metern Höhe – nur zu erreichen über eine schmale Wendeltreppe mit 298 Stufen.
683
Im Bistum Münster – vor allem in den katholischen Kerngebieten im Münsterland und am Niederrhein – verfügt fast jedes Dorf über seine eigene katholische Kirche. Bistumsweit ergibt das die stolze Zahl von 683 Pfarr- und Filialkirchen. Die wichtigste Kirche des Bistums ist der St.-Paulus-Dom, der 1264 nach knapp 40-jähriger Bauzeit vom damaligen Bischof Gerhard von der Mark geweiht wurde. Die Kathedrale enthält Elemente von Spätromanik, Gotik und Renaissance. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie schwer zerstört, bis 1956 wieder aufgebaut und zuletzt 2011/2012 umfassend saniert.
Themenseite: Katholikentag
Vom 9. bis zum 13. Mai 2018 findet der Katholikentag in Münster statt. Alle Artikel von katholisch.de zu diesem Ereignis finden Sie auf der Themenseite.1.213
Als Geburtsstunde des Bistums Münster gilt die Weihe des ersten Bischofs Liudger am 30. März 805. Somit blickt die Diözese in diesem Jahr auf eine 1.213-jährige Geschichte zurück. Namensgeber von Stadt und Bistum war übrigens ein Kloster auf dem Gebiet des heutigen Domplatzes: Aus dem lateinischen Wort für Kloster – Monasterium – entstand der Stadtname Münster.
14.670
Wie lebendig der Glaube im Bistum Münster nach wie vor ist, lässt sich auch an der Zahl der Taufen ablesen: 14.670 Menschen wurden im Jahr 2016 durch dieses Sakrament neu in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen – so viele, wie in keinem anderen deutschen Bistum.
1.891.156
Auch bei der Zahl der Katholiken gehört das Bistum Münster zur Spitzengruppe in Deutschland. Mit 1.891.156 katholischen Gläubigen lag das westfälische Bistum in der jüngsten Statistik bundesweit hinter dem Erzbistum Köln und vor dem Erzbistum Freiburg auf Platz zwei. Münster ist damit eines der Schwergewichte unter Deutschlands Diözesen.