Bericht: Nur zehn Prozent des Peterspfennings gehen an Bedürftige
Nur zehn Prozent des Peterspfennigs wird vom Vatikan für die Armenfürsorge verwendet. Zwei Drittel der Einnahmen stopfen hingegen Finanzlöcher im Haushalt, berichtet das "Wall Street Journal" am Mittwoch. Denn das Defizit des Heiligen Stuhls ist gewachsen.
Im Jahr 2018 stieg es auf nun knapp 70 Millionen Euro bei einem Gesamtbudget von 300 Millionen Euro. Die Einnahmen aus dem Peterspfennig sind hingegen seit der Amtsübernahme von Papst Franziskus gesunken, von knapp 700 Millionen Euro 2013 auf gut 600 Millionen heute.
Den Peterspfennig gibt es bereits seit dem achten Jahrhundert. Durch ihre Spende bezeugen einzelne Gläubige und Gemeinschaften – zum Beispiel in Form einer Kollekte – ihre Verbundenheit mit dem Papst. Das Geld ist für die apostolischen und karitativen Aufgaben des Pontifex gedacht. Laut Kirchenrecht darf er mit den Einnahmen verfahren, wie es ihm beliebt. Im Herbst wurde bekannt, dass etwa 500 Millionen Euro aus dem Peterspfennig in fragwürdige Projekte investiert wurden. Im November wurde der Präsident der vatikanischen Finanzaufsicht abgelöst. (cph)