Was man alles für Heiligabend vorbereitet haben muss
Christbaum
Der grüne Nadelbaum, der festlich mit Lichtern und Glaskugeln geschmückt wird, gehört mittlerweile untrennbar zu Weihnachten dazu. In vielen Familien wird er bereits vor dem Heiligen Abend aufgestellt, mancherorts gar schon am 1. Adventssonntag. Doch der Christbaum ist eng mit Weihnachten verbunden und deswegen ist es auch gut, ihn erst am Heiligen Abend bzw. unmittelbar zuvor in der Wohnung aufzustellen und zu schmücken.
Was heute eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, war bis vor wenigen Jahrhunderten nur sehr wenig verbreitet. Erst im 18. Jahrhundert, als die Feier von Weihnachten immer mehr in den Familienkreis wanderte, wurde es Brauch, den Christbaum in den Häusern aufzustellen. Davor war der geschmückte Baum hauptsächlich in Kirchen anzutreffen – und auch nur dann, wenn die Kirche evangelisch war. In katholischen Gotteshäusern und Haushalten hielt der Brauch des Christbaums erst sehr spät Einzug; hier galt lange Zeit die Weihnachtskrippe als das weihnachtliche Symbol schlechthin.
Das Brauchtum, zu bestimmten Festzeiten grüne Bäume aufzustellen, ist hingegen schon uralt und war zum Beispiel schon in der Antike anzutreffen. Der Baum wurde als Zeichen für Fruchtbarkeit und Leben verstanden, besonders immergrünes Gewächs konnte diesen Gedanken noch nachdrücklich verstärken. Daher passt der Christbaum auch gut in die Weihnachtszeit: In einer Zeit, in der in der Natur vieles abgestorben erscheint, weist der Nadelbaum mit seinen grünen Zweigen auf das Leben hin. Auf ein Leben, dem selbst der Frost und die Kälte des Winters nichts anhaben können. Deswegen kann der Christbaum auch als Hinweis auf Jesus Christus verstanden werden, der das Leben der Welt ist.
Weihnachtskrippe
Ob als geschnitzte Luxusvariante, klassisch aus Pappmache oder in einer modernen Interpretation: Krippenfiguren gibt es heutzutage in unzähligen Farben und Formen zu kaufen. Die Weihnachtskrippe ist wohl – neben dem Christbaum – das Muss für ein jedes Weihnachtszimmer. Denn die Krippe ist ein Hinweis auf die Geburtsgeschichte Jesu aus dem Lukasevangelium und damit eine wichtige Erinnerung, warum wir überhaupt Weihnachten feiern.
Freilich muss man die Krippe nicht erst am Heiligabend aufstellen. In vielen Kirchen sind die Krippen schon während der Adventswochen zu bestaunen und zeigen unterschiedliche Szenen, die der Weihnachtsgeschichte vorangehen. Die Verkündigung der Geburt, der Besuch Mariens bei Elisabeth oder die Herbergssuche sind solche klassischen Motive. Die Szene, die man am Heiligen Abend mit den meisten Figuren aufstellen kann, ist die Geburt und die Anbetung der Hirten. Die Dreikönige oder andere Figuren kann man schon in das Krippenszenario einpassen, direkt an der Krippe kommen sie aber erst am 6. Januar an.
Die Weihnachtskrippe ist Glaubensverkündigung, sie ist "eine Bibel zum Anschauen". Das, was den Menschen in der Christmette im Evangelium verkündet wird, steht hier ganz konkret vor Augen. Man kann die Geburt Jesu betrachten, sich in einzelne Figuren hineinversetzen, sie anfassen und sich so als Teil einer großen Gemeinschaft von Menschen begreifen, die an diesen Tagen ebenfalls Weihnachten feiern.
Gerade für Kinder ist das Aufbauen der Weihnachtskrippe immer ein Erlebnis: Handwerkliches Geschick und eine kreative Ader werden benötigt, um den Stall herzurichten und das Geschehen richtig in Szene zu setzen. Besonders schön ist es, wenn man das Jesuskind gleichsam als Höhepunkt gemeinsam in die Krippe legt. Dazu kann man vor der Bescherung das Weihnachtsevangelium lesen und ein Gebet sprechen.
Instrumente und Noten
Das gemeinsame Musizieren am Heiligen Abend ist in vielen Familien traditionell. Weihnachten ist die Zeit, um miteinander zu singen und Instrumente oder Stimmen zum Klingen zu bringen. Es gibt eine große Anzahl an bekannten und beliebten Weihnachtsliedern, die schon die Kleinsten mitsingen können. Viele dieser Lieder sind schon sehr alt: Sie erinnern auch daran, dass schon viele Generationen vorher Weihnachten gefeiert und die Geburt Jesu in teils poetischer Sprache ins Wort gebracht haben. Und andere Lieder, wie "O, du fröhliche" oder "Stille Nacht, heilige Nacht" gehören doch einfach zu Weihnachten dazu. Am Heiligen Abend darf man sie im Familienkreis anstimmen und sich freuen, dass es nach den Wochen der Adventszeit endlich Weihnachten geworden ist.
Schließlich sorgen die Weihnachtslieder nicht nur für die richtige Stimmung, sie sind auch ein Gebet. "Wer singt, betet doppelt", soll der heilige Augustinus einmal gesagt haben. Singen und beten, miteinander Andacht halten und Gottesdienst feiern – auch das gehört zu Weihnachten dazu! Im gemeinsamen Musizieren und Singen kann man dies auf eine schöne und unaufdringliche Weise miteinander tun.
Bibel
Warum feiern wir eigentlich Weihnachten? Es ist immer wieder ernüchternd, zu sehen, wie viele Menschen den Grund für das Weihnachtsfest nicht kennen. Weihnachten hat erst einmal gar nichts mit dem Santa Claus oder mit Geschenken zu tun. Weihnachten wird auch nicht wegen der schönen Stimmung oder der heimeligen Atmosphäre gefeiert. Alljährlich feiern Menschen auf der ganzen Welt Weihnachten, weil sie sich gemeinsam an das erinnern, was sich vor über zweitausend Jahren in Betlehem zugetragen hat: Jesus wurde geboren, Gott selbst ist in ihm in die Welt gekommen.
Der Evangelist Lukas hat dieses Ereignis in wunderbaren Worten beschrieben, die in der Christmette Jahr für Jahr wieder verkündet werden. Der Grund von Weihnachten: Hier kann man ihn in einer sehr schönen Episode nachlesen. Es ist wichtig, dass man am Heiligen Abend nicht nur auf Geschenke und das Festessen schielt, dass man nicht nur feiert um des Feierns willen. So, wie man bei jeder Geburtstagsfete dem Geburtstagskind gratuliert, so darf man auch an Weihnachten denjenigen nicht vergessen, welcher der Anlass für diese Feier ist.
In einem feierlichen Rahmen zwischen Bescherung, Musik und Festessen kann man das Weihnachtsevangelium lesen und sich so an das erinnern, was sich damals in Betlehem zugetragen hat. Der Heiligabend ist dann nicht nur eine schöne Familienfeier, sondern ein Fest, das Gott die Ehre gibt und die Gemeinschaft unter uns Menschen stärkt.
Freude und Liebe
Es gibt viele Äußerlichkeiten, die für den Heiligen Abend vorbereitet sein müssen und die auch dazugehören. Aber viel wichtiger als jedes perfekte Menü und jedes fehlerfrei gespielte Weihnachtslied ist doch die eigene Einstellung. Alles Äußere kann noch so schön und perfekt sein – wenn man selbst nur in Stress und Hektik verfällt oder der Streit am Heiligabend vorprogrammiert ist, dann ist alles andere plötzlich unwichtig.
Freude und Liebe sind zwei entscheidende Gefühlsausdrücke, die sehr eng mit Weihnachten verbunden sind. "Freut euch, Christ, der Retter ist da", heißt es im Lied "Stille Nacht". Die Weihnachtsfreude verkündet der Engel den Hirten auf den Feldern von Betlehem. In ihrer Not und Traurigkeit sollen sie sich freuen, weil Gott selbst in die Welt gekommen ist, um die Welt zu retten und von aller Not zu erlösen. Diese Weihnachtsfreude gilt den Menschen aller Zeiten: Sie erfüllt sich nicht in frommen Wünschen, die man vor dem Heiligabend zuhauf äußert. Sie drückt sich dort aus, wo man zumindest für einige Stunden die Sorgen des Lebens im Licht des menschgewordenen Gottes betrachtet und von ihm her neue Hoffnung schöpfen kann. Sie wird dort gesteigert, wo man sie miteinander teilt und andere zur Freude ermuntert.
Und Liebe, weil Gott die Menschen so sehr liebt, dass er selbst Mensch wird, um sie zu erlösen. Diese Liebe kann man gerade an Weihnachten weiterschenken und sie mit Leben erfüllen. Ein Fest, das getragen ist von Liebe und gegenseitiger Hochschätzung ist erst wirklich ein Fest, an dem sich alle miteinander freuen können. Und das ist doch weit mehr wert, als es jede äußere Vorbereitung je erreichen könnte.