Wie die Essener Domsingknaben trotz Corona-Krise auftreten können
Auch die Essener Domsingknaben treffen die Einschränkungen, die das Coronavirus mit sich zieht. Bis nach den Osterferien sind die Proben der 130 Jungen und jungen Männer gestrichen, berichtete das Bistum Essen am Dienstag. Dabei hatten sie sich bereits seit Wochen die Kar- und Ostertage vorbereitet. Doch auch die Chorbegleitung dieser Gottesdienste ist nun abgesagt. Das hindert sie aber nicht daran, gemeinsam zu singen.
Die Proben verlegte Chorleiter Harald Martini in das eigens eingerichtete Forum "Digitale DomSingSchule". Eines der Stücke: Stück "O Crux ave" (Oh Kreuz, sei gegrüßt) des zeitgenössischen lettischen Komponisten Rihards Dubra. Die Jungen und jungen Männer bekamen Material zum Stück geschickt und konnten so zu Hause proben. "Zwischendurch gab es zudem immer mal wieder Unterstützung per Telefon oder WhatsApp", erklärt Martini dem Bistum Essen. Von zu Hause aus schickte etwa die Hälfte der Sänger ein Video ein, auf dem sie das Stück jeweils allein singen. "Es gehört eine ganze Menge Mut dazu, solistisch zu singen, wo die Domsingknaben doch eigentlich ein Chor sind", lobt Martini.
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Die 58 Einzelaufnahmen wurden zu einer Collage zusammengestellt, die jetzt als Video im Internet "Premiere" feierte. Das Setting ist anders: Die Stimmen erklingen nicht während eines Gottesdienstes oder eines Konzertes, dafür erhalten Zuschauer nun Einsicht in Gärten, Wohn- und Arbeitszimmer der Familien der Sänger. Einheitliche Kleidung war ebenso nicht von Belang – lediglich die Domsingknaben-Plakette war Pflicht. Weitere Konzerte sollen folgen, verspricht Martini: "Wir wollen auch weiterhin in der Corona-Zwangspause zusammen singen!" So können die Essener Domsingknaben auch während der Corona-Krise gemeinsam Konzerte geben – zwar nicht in einem Gotteshaus, aber digital im Internet vor einem potenziell riesigen Publikum. (mpl)