Beim diesjährigen Osterfest tut wahre Anerkennung not!
HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Was ist die Währung der Christenheit in einer so singulären Krise wie dieser? Zusammenhalt, Solidarität, Menschlichkeit? Wer in diesen Wochen vor verwaisten Regalen stand oder sich an "Corona-Partys" und bewusste Verletzungen der Kontaktsperren erinnert, mag daran zweifeln.
Wer genau hinschaut, sieht aber eher die Wiederaufstehung einer anderen, nahezu vergessenen Tugend: wahre Anerkennung. Besondere Gesten des Respekts, der Äußerung von ehrlicher Bewunderung gepaart mit einer neidlosen Erkenntnis: was die/der kann, kann ich nicht! Pflegepersonal, Ärzte, Sanitäter, Verkäuferinnen, ehrenamtliche Helferinnen vor Ort, die bisher doch eher als selbstverständliche Diener der eigenen Bedürfnisbefriedigung gesehen wurden, stehen im Mittelpunkt vorurteilsfreier Anerkennung. Die Bürger ganzer Städte verabreden sich zu speziellen Ritualen: sie verneigen sich mit kollektiven Applaus vor ihren Mitmenschen, die mit ihrem an die Grenzen gehenden Einsatz einen so beeindruckenden Gegenpol bilden zu den behördlich verfügten, zwangs-stillgelegten "couch-potatoes".
Die einzige ehrliche Form der Anerkennung in Deutschland, so glaubt der unbekannte Spötter, ist der Neid. Er ist ein sehr deutscher Gevatter und Feind der selbst-, also "neidlosen" Anerkennung. "So leget nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alles Afterreden." (1 Petrus 2,1) Das bevorstehende Osterfest ist wahrlich einzigartig: nur virtuelle Messen, nur virtuelle Wünsche, nur virtuelle Besuche. Wie sollen wir auf diese Weise ein Fest des Glaubens und der Auferstehung feiern? Vielleicht so: Legen wir den Neid und die Bosheit ab, zollen wir Anerkennung denen, die da draußen als wahre Botschafter der Liebe des Auferstandenen in unser aller Namen ein besonderes Werk tun. In diesem Sinne: Frohe und gesegnete Ostern!