"Es wird keine schnelle Normalisierung geben"

Bode: Gottesdienstverzicht kann aus Nächstenliebe weiter geboten sein

Veröffentlicht am 05.05.2020 um 17:03 Uhr – Lesedauer: 

Osnabrück ‐ In immer mehr Bistümern können öffentliche Gottesdienste unter bestimmten Auflagen wieder gefeiert werden, auch in der Diözese Osnabrück. Doch Bischof Franz-Josef Bode hält es trotzdem für legitim, dem Gottesdienst fernzubleiben – und spricht von deutlichen Einschränkungen für Liturgie und Pastoral.

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Nach Ansicht des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode könnte trotz der Öffnung der Gottesdienste ein Verzicht auf sie "aus der Grundhaltung christlicher Nächstenliebe weiter ein Gebot der Stunde sein". Das schrieb der Oberhirte am Dienstag in einem Brief an die Gemeinden seines Bistums. Zwar freue sich Bode "nach Wochen schmerzlicher Erbehrung", dass Gottesdienste wieder öffentlich gefeiert werden könnten. Trotzdem gingen vom Coronavirus nach wie vor Gefahren aus, die ernst zu nehmen seien, da die Gesundheit und das Eindämmen der Pandemie Priorität hätten, so Bode. "Daraus ergeben sich trotz der Lockerungen deutliche Einschränkungen für die Liturgie und die Pastoral. Es wird keine schnelle 'Normalisierung' geben."

Pfarreien müssten vor Ort "verantwortungsvolle Entscheidungen" treffen – " in nüchternem Abwägen und kreativem Gestalten". Dabei seien die vom Bistum vereinbarten vorbeugenden Maßnahmen gegen das Virus, wie das strikte gründliche Händewaschen, "unbedingt einzuhalten".

In Niedersachsen sind öffentliche Gottesdienste ab dem 6. Mai wieder möglich. Nach Wunsch von Bode starten diese im Bistum Osnabrück erst am 11. Mai. Die Wahrscheinlichkeit, dass im Sommer Ferienlager und Zeltlager stattfinden können, seien laut Diözese "sehr gering". (mpl)