Simulation lässt Spieler in Geheimnisse der vatikanischen Diplomatie eintauchen

Wie Benedikt oder Franziskus die Kirche führen: "Pope Simulator" kommt

Veröffentlicht am 07.05.2020 um 12:39 Uhr – Lesedauer: 

Lausanne/Warschau ‐ Sie wollen einmal selbst die katholische Kirche führen? Dann könnte Sie das kommende Videospiel "Pope Simulator" interessieren. Welchen (kirchen-)politischen Kurs Sie dabei einschlagen, ist Ihnen überlassen.

  • Teilen:

Die Warschauer Produktionsfirma Ultimate Games entwickelt derzeit ein Papst-Computerspiel. Der "Pope Simulator" soll den Spieler in die Fußstapfen des Papstes treten und in die Geheimnisse der vatikanischen Diplomatie eintauchen lassen, wie das Nachrichtenportal cath.ch berichtet.

"Pope Simulator" solle den Spielern ermöglichen, die katholische Kirche als größte religiöse Institution der Welt zu leiten. Der Schwerpunkt liege auf dem politischen und strategischen Parkett. So werde das virtuelle Kirchenoberhaupt mit verschiedenen Themen der Vatikandiplomatie konfrontiert, etwa im Nahen Osten oder Südafrika. Der Spieler verfügt bei seinen Entscheidungen über drei Optionen: ignorieren, den Nuntius anrufen oder selbst eine Reise in das Land unternehmen.

"Papst hat keine militärische oder wirtschaftliche Macht"

"Der Papst hat keine militärische oder wirtschaftliche Macht", erklärte der CEO der Produktionsfirma, Mateusz Zawadzki, auf Anfrage; "aber er hat andere Möglichkeiten, die Welt zu beeinflussen". Er verweist auf die 1980er Jahre, als das kommunistische System in Polen zusammenbrach. Dabei spielte die katholische Kirche eine bedeutende Rolle.

"Unsere Idee baut auf der Möglichkeit auf, mit friedlichen Mitteln das Schicksal der Welt zu beeinflussen und in die internationale Politik einzugreifen", wird Zawadzki zitiert. Dazu gehörten etwa Auslandsreisen oder die Schlichtung von Konflikten. Im Trailer wird etwa gezeigt, wie der Papst mit Streitkräften verhandelt - obwohl das Kirchenoberhaupt in Wirklichkeit bei Konflikten selten persönlich interveniert. Vielmehr werden seine Botschafter und Mitarbeiter vor Ort beauftragt.

Erst kürzlich hatte die polnische Firma ForestLight Games ein Computerspiel über den Renaissance-Papst Alexander VI. (1492–1503) und seinen kirchlichen und weltlichen Machtkampf angekündigt. In einem Trailer für "The Pope: Power & Sin" ("Der Papst: Macht und Sünde") sind Szenen aus dem noch nicht erschienenen Spiel zu sehen, in denen der Borgia-Papst Giftmorde in Auftrag gibt, Mätressen besucht und mit Diplomatie und militärischen Mitteln die Vorherrschaft in Europa anstrebt. (tmg/KNA)

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.