Erster Sonntag im September zum "Sonntag der Solidarität" ausgerufen

Katholische Kirche in Deutschland startet Hilfsaktion für Corona-Opfer

Veröffentlicht am 22.07.2020 um 13:09 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Wegen der dramatischen globalen Auswirkungen der Pandemie starten die Deutsche Bischofskonferenz, alle 27 Diözesen, die Hilfswerke und Orden eine gemeinsame internationale Solidaritätsaktion. Im Mittelpunkt steht dabei der erste Sonntag im September.

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Angesichts der weltweiten Corona-Krise ruft die katholische Kirche in Deutschland zu einer internationalen Solidaritätsaktion auf. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, aller 27 Diözesen, der weltkirchlichen Hilfswerke und der Orden steht der erste Sonntag im September, der zum "Sonntag der Solidarität" ausgerufen wurde. An diesem Tag soll in den Gottesdiensten eine Sonderkollekte gehalten werden. Darüber hinaus wird um Spenden zur Finanzierung internationaler Projekte geworben.

Die Bischofskonferenz betonte dazu am Mittwoch, sie verstehe den "Sonntag der Solidarität" auch als geistliches Ereignis, das die Verbundenheit der deutschen Katholiken mit den notleidenden Menschen in aller Welt zum Ausdruck bringe. "Die weltkirchliche Solidarität gehört zum Selbstverständnis der Kirche und setzt das Evangelium Jesu Christi in die Tat um." Die Aktion umfasse Gebet, Information und Spenden.

Ausdrücklich verweist die Kirche auf die Folgen, die das Virus in Lateinamerika, Afrika und Asien, aber auch im Osten Europas ausgelöst hat. Es drohten eine gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Katastrophe. Die Kirche in Deutschland verfüge in diesen Regionen über ein dichtes Netzwerk an Kontakten und Hilfsmöglichkeiten: "Damit kann den Ärmsten in den von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Gebieten direkt geholfen werden."

Verschiedene Bistümer, Orden und Hilfswerke hatten in den vergangenen Monaten bereits Hilfen für Corona-Geschädigte gestartet. Zugleich waren aber die traditionellen Sammlungen in den Gottesdiensten komplett ausgefallen oder nur sehr eingeschränkt möglich. In Folge der Corona-Krise blieben die Kirchen zunächst geschlossen und bis heute sind Gottesdienste nur mit eingeschränkter Teilnehmerzahl möglich.

Beispiellose Solidaritätsaktion im März

Insbesondere die bundesweite Kollekte kurz vor Ostern für das Entwicklungshilfswerk Misereor und die Pfingst-Kollekte für das Osteuropahilfswerk Renovabis konnten nicht stattfinden. In einer beispiellosen Solidaritätsaktion hatten im März alle katholischen Hilfswerke in Deutschland gemeinsam zu Spenden für die Fastenaktion von Misereor aufgerufen. "Wir erleben angesichts der Corona-Krise, wie sehr wir selbst auf Solidarität angewiesen sind. Vergessen wir also nicht diejenigen, die noch mehr als wir selbst auf Unterstützung angewiesen sind, weil ihr Leben durch Krieg bedroht ist", hieß es.

Zur Solidaritätsaktion im September erhalten die Pfarrgemeinden im August Plakate, Flyer und Gebetszettel. Ab 20. August sollen auf der Aktions-Homepage weitere Informationen zur Verfügung stehen, darunter Beispiele für Hilfsprojekte sowie das Corona-Gebet, Fürbitten und andere liturgische Hilfen zum Herunterladen für die Gestaltung von Gottesdiensten am 6. September. Für die Aktion ist ein Sonderkonto eingerichtet, auf das ab sofort Spenden eingehen können. Mit dem Erlös fördert die Kirche in Deutschland die Arbeit ihrer weltkirchlichen Partnerorganisationen. (KNA)