Wegen Corona: Massiver Einbruch der Pilgerzahlen in Kevelaer
Wegen der Corona-Krise haben Schätzungen zufolge 95 Prozent der Pilgergruppen ihre Wallfahrt in das niederrheinische Kevelaer abgesagt. "Einige haben sie vom Frühjahr in den Herbst verlegt, aber die meisten kommen nicht wie sonst üblich", erklärte der Generalsekretär der Wallfahrt, Rainer Killich, am Dienstag in Kevelaer.
Allerdings pilgern nach Angaben der Verantwortlichen mittlerweile kleinere Gruppen in die Stadt und auch Einzelpersonen, die größere Gruppen vertreten. Auf diese Gäste habe sich auch das Priesterhaus eingestellt, in dem eigentlich nur Teilnehmer größerer Wallfahrten übernachten, hieß es. Seit Anfang Mai dürfen in der Marienbasilika - wie in allen Kirchen in den nordrhein-westfälischen Bistümern - Gottesdienste unter Auflagen gefeiert werden.
Die 28.000-Einwohner-Stadt Kevelaer gilt mit rund 800.000 Pilgern jährlich als die zweitgrößte katholische Wallfahrtsstätte Deutschlands nach dem bayerischen Altötting. Anziehungspunkt ist das Marienbild "Trösterin der Betrübten" von 1641, der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Zu den Höhepunkten des Pilgerjahres zählt neben der Wallfahrt der Tamilen auch eine Motorradwallfahrt mit mehreren tausend Teilnehmern. (tmg/KNA)