Amtswechsel in Zeiten "entscheidender Weichenstellungen" bei Priesterausbildung

Neuer Vorsitzender der Deutschen Regentenkonferenz gewählt

Veröffentlicht am 19.09.2020 um 15:14 Uhr – Lesedauer: 

Fulda ‐ Der bundesweite Zusammenschluss der Priesterseminar-Leiter hat einen neuen Vorsitzenden. Er übernimmt den Posten zu einer Zeit, in der Priesterausbildung in Deutschland vor einem Umbruch steht – was er als "spannend und herausfordernd" betrachtet.

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Der Leiter des katholischen Priesterseminars Fulda, Dirk Gärtner, ist neuer Vorsitzender der Deutschen Regentenkonferenz. Darin sind alle Leiter der bundesweit mehr als 25 Seminare für die Ausbildung katholischer Priester zusammengeschlossen. Der 42 Jahre alte Gärtner wurde am Freitag zum Nachfolger von Hartmut Niehues (Münster) gewählt, wie das Bistum Fulda am Samstag mitteilte. Gärtner leitet das Priesterseminar Fulda seit 2014.

Er übernehme das Amt in einer Zeit entscheidender Weichenstellungen für die Neugestaltung der Priesterausbildung in Deutschland, hieß es. Im Sommer hatten die von einer Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz vorgeschlagenen Pläne zur Ausbildung katholischer Priester eine kontroverse Diskussion angestoßen. Demnach sollen die Abschnitte der Priesterausbildung auf wenige Standorte zu konzentriert werden.

 Dirk Gärtner
Bild: ©KNA/Harald Oppitz

Dirk Gärtner, Regens des Bischöflichen Priesterseminars in Fulda, ist neuer Vorsitzender der Deutschen Regentenkonferenz.

Fuldas Bischof Michael Gerber sagte, Gärtner stehe dafür, "dass die Frage der Qualität der Ausbildungswege eine klare Priorität hat gegenüber der Frage der Ausbildungsstandorte". Es gelte jetzt auszuloten, "wie genau die künftigen Ausbildungsstandorte so profiliert werden können, dass sie die Entwicklung von überzeugenden Persönlichkeiten ermöglichen". Gerade wenn manche Bistümer künftig nicht mehr Studienstandort sein werden, brauche es eine gute Verständigung über die Zusammenarbeit zwischen den künftigen Priesterseminaren und den Heimatdiözesen.

Gärtner selbst erklärte dazu, er empfinde den bevorstehenden Umbruch "als spannend und herausfordernd zugleich". Er sehe seine Aufgabe darin, gemeinsam mit den anderen Seminarleitern "zeitgemäße Formate der Ausbildung zu entwickeln, die die notwendigen Reifungsprozesse zum Menschsein und zum Christsein ermöglichen". Es werde künftig "noch mehr als bisher darum gehen, dass diejenigen, die den Weg zum Priestertum wählen, während der Formation zu echten und gefestigten Persönlichkeiten des Glaubens heranreifen". (mal/KNA)