Erstmals amtierender Diözesanbischof in Italien an Corona gestorben
In Italien ist erstmals ein amtierender Diözesanbischof am Coronavirus gestorben. Wie die Italienische Bischofskonferenz am Sonntag mitteilte, erlitt Casertas Bischof Giovanni D'Alise (72) infolge seiner Erkrankung einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Er starb den Angaben zufolge im Krankenhaus der Provinzhauptstadt Kampaniens, während er einen Rosenkranz in den Händen hielt.
Wenige Tage zuvor war der Geistliche aufgrund einer Corona-Infektion mit Fieber in die Klinik gebracht worden. "Keine Angst, wir werden auch dieser Prüfung gelassen entgegensehen", sagte er kurz nach dem positiven Testergebnis. Medienberichten zufolge hängt die Ansteckung wahrscheinlich mit seinem Einsatz als Seelsorger zusammen.
"Heute hat uns Bischof Giovanni verlassen..."
Der Bischofskonferenz-Vorsitzende Kardinal Gualtiero Bassetti reagierte bestürzt auf die Todesnachricht. "Heute hat uns Bischof Giovanni verlassen, der seinen Mitmenschen bis zuletzt beigestanden und ihren Leidensweg geteilt hat." In den vergangenen Monaten seien in Italien bereits viele Priester der Pandemie zum Opfer gefallen. Auch Bischöfe seien "in erster Linie Priester unter den Priestern".
Bassetti rief das ganze Land angesichts erneut steigender Infektionszahlen zu mehr Verantwortungsbewusstsein auf. "Das Zeugnis jener, die uns verlassen haben, ist ein Nachlass, der nicht umsonst gewesen sein darf", mahnte der Kardinal. Italienische Behörden meldeten am Sonntag 2.578 Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden.
In Europa sind bislang mindestens 400 katholische Geistliche an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das ergab eine Befragung des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Die meisten Toten hatten demnach die Niederlande zu verzeichnen (181), gefolgt von Italien (121) und Spanien (70). Wenige Todesfälle haben Polen (10), Belgien (5), die Ukraine (5), Irland (3) und Litauen (1). In zahlreichen Ländern liegen die Zahlen im einstelligen Bereich, viele melden zudem keine Todesfälle im Klerus. Aus Deutschland führt das Zahlenkompendium keine Daten auf. (tmg/KNA)