Spahn: Gottesdienste sollen bei Corona-Verschlimmerung möglich bleiben
Gottesdienste können bei Einhaltung der Corona-Regeln nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch in den kommenden Monaten möglich bleiben. "Es gibt am Ende Konzepte, mit denen das geht", sagte er am Donnerstag in Berlin. Dazu zählten etwa Abstandhalten, Maskentragen bis zum Platz oder das Desinfizieren von gemeinsam benutzten Mikrofonen. Wer diese Konzepte als Gemeinde lebe, könne auch zusammen Gottesdienste oder andere religiöse Anlässe feiern. Nicht der Gottesdienst an sich sei das Thema, sondern die Frage, mit wie vielen Menschen man sich auf engem Raum, eventuell noch singend, aufhalte.
"Wir haben es doch alle gemeinsam in der Hand", betonte Spahn. Kritisch sei, dass man infektiös sein könne, obwohl man noch keine Symptome habe. Jeder müsse sich fragen, ob zum Beispiel eine Hochzeit mit Hunderten Gästen mitten in dieser "Jahrhundert-Pandemie" sein müsse. Das könnten sich Einladende wie auch eingeladene Gäste fragen. Entsprechendes gelte auch für andere Formen des religiösen Zusammenkommens, die mit Abstand oder eng in einem kleinen Raum stattfinden könnten. "Schwierig wird es halt, wenn die Regeln nicht eingehalten werden, insbesondere die AHA-Regeln", sagte Spahn.
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler ergänzte, es gebe viele Betriebe, Institutionen und auch Kirchengemeinden in Deutschland, die "Super-Konzepte" zur Vermeidung von Ansteckungen hätten: "Da haben wir keine Infektionen", sagte er. "Da passiert nichts." Um die Übertragungen des Virus im bevorstehenden Winter zu reduzieren, erwarte er von der Bevölkerung, dass sie die Regeln einhalte, und von den Profis, dass sie gute Hygiene-Konzepte haben, sagte Wieler. (tmg/KNA/epd)