Papst trägt zum ersten Mal Maske bei öffentlicher Veranstaltung
Papst Franziskus hat zum ersten Mal bei einer öffentlichen Veranstaltung einen Mund-Nasen-Schutz getragen. Der Papst trug die weiße Maske beim Friedenstreffen der Weltreligionen am Dienstagabend in Rom. Vorher hatte er Masken Medienberichten zufolge nur im Auto auf dem Weg zu seinen wöchentlichen Audienzen im Vatikan getragen.
So wie die anderen Religionsvertreter auch setzte der Papst seine Maske beim Friedenstreffen nur für eine Ansprache ab. Das Treffen wurde von der Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert und war die erste öffentliche Veranstaltung seit Beginn des Lockdowns, zu der Franziskus den Vatikan verlassen hat. Bei seinem Besuch in Assisi Anfang Oktober war keine Öffentlichkeit zugelassen.
Papst begrüßt Würdenträger per Handschlag
Dass der Pontifex auch bei den Generalaudienzen keine Mund-Nasen-Bedeckung trug, obwohl er bisweilen engen Kontakt zu den Besuchern hat, hatte vor allem in den Medien Kritik ausgelöst. Der Papst zählt zur Hochrisikogruppe, da er lungenamputiert und 83 Jahre alt ist.
Auch die Generalaudienz von Franziskus am Mittwoch fand wegen steigender Corona-Infektionszahlen unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Wie bereits in der Vorwoche verzichtete der Papst auf näheren Kontakt zu den Gläubigen. Zu Beginn sagte er, er wolle das Infektionsrisiko für alle verkleinern. "Es tut mir leid, das zu tun, aber es ist zu eurer Sicherheit", so der Pontifex. Im Anschluss an die Audienz begrüßte er allerdings einige kirchliche Würdenträger per Handschlag und ohne Mund-Nasen-Schutz.
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Unterdessen wurde ein neuer Corona-Fall im Vatikan bekannt, diesmal in Santa Marta, der Residenz des Papstes. Der derzeit asymptomatische Patient sei ebenso wie diejenigen, zu denen er direkten Kontakt habe, isoliert worden, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni am Wochenende mit. Die Bestimmungen des Heiligen Stuhls würden weiterhin eingehalten und die Gesundheit aller Bewohner werde ständig überwacht.
Darüber wurden in der vergangenen Woche insgesamt elf Schweizergardisten positiv auf das Coronavirus getestet. Die betroffenen Personen seien isoliert und weitere Kontrollen veranlasst worden. Außerdem habe man neben der Einhaltung der bereits bestehenden Anweisungen des Governatorats der Vatikanstadt zusätzliche Maßnahmen ergriffen.
Vor zwei Wochen hatte der Vatikan bereits verschärfte Corona-Regelungen beschlossen. Demnach sollte eine Maskenpflicht im Freien in den vatikanischen Besitzungen auch außerhalb des Kleinstaats sowie am Arbeitsplatz gelten, wenn die erforderlichen Abstände nicht gewahrt werden könnten. (cbr)