Deutsche Bischöfe warnen vor Anstieg von Armut durch Corona-Krise
Durch Corona droht nach den Worten der Bischöfe in Deutschland ein Anstieg der Armut. Die Krise lehre: "Armut kann jeden treffen, durch Schicksalsschläge, sich ungünstig entwickelnde Lebensentscheidungen oder eben - wie wir es in diesen Wochen und Monaten erleben - durch ein globales Geschehen, das sich massiv auf den Einzelnen auswirkt", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Statement der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zum Welttag der Armen in der katholischen Kirche.
In ihrem Statement rufen die Bischöfe Staat und Gesellschaft zur Solidarität mit den Ländern des Südens auf, die besonders hart von den Folgen der Corona-Krise betroffen seien. "Die deutsche Politik hat in den vergangenen Monaten gezeigt, dass sie keine Nabelschau betreibt und nationalen Egoismus - etwa bei der Verteilung der künftigen Impfstoffe - zurückweist." Diesen Weg gelte es, weiter zu beschreiten. "Solidarität ist gerade in global schwierigen und mancherorts sogar katastrophalen Zeiten der Nachweis von Menschlichkeit und Klugheit zugleich."
Lob für Arbeit von katholischen Hilfsorganisationen
Vor diesem Hintergrund heben die Bischöfe die Arbeit der katholischen Hilfsorganisationen hervor. "Gut vernetzt, können sie in vielen Fällen direkt und wirkungsvoll helfen." Für ihre Arbeit seien die Helfer allerdings auf Spenden angewiesen. Weiter ermutigen die Bischöfe die Katholiken in Deutschland, sich in ihrem Umfeld im Kampf gegen Armut und Ausgrenzung einzubringen. "Persönliche Begegnung und Anteilnahme sind nur den Einzelnen, nicht anonymen Institutionen möglich. Für eine humane Gesellschaft sind sie unerlässlich."
Der Welttag der Armen wird von der Kirche seit 2017 jährlich am Sonntag vor dem Christkönigsfest begangen. In diesem Jahr findet er am 15. November statt. Das Statement der Bischofskonferenz haben unterzeichnet Vorsitzende der Pastoralkommission, Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück), der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg) sowie der Vorsitzende der Kommission für caritative Fragen, Erzbischof Stephan Burger (Freiburg). (KNA)