Pub-Quiz: 33 deutsche Hochschulgemeinden treten zum großen Showdown an
Wie für so viele Menschen ihre Arbeit hat sich auch für Studenten ihr Studium durch die Corona-Pandemie stark verändert: Vorlesungen und Seminare finden online statt, ein Großteil des Lebens spielt sich Zuhause vor dem Computer ab. Besonders für Studienanfänger ist das eine Herausforderung, da es schwieriger ist, Kommilitonen kennenzulernen und Anschluss zu finden. "Gerade in diesem Lockdown möchten wir als Hochschulgemeinden für die Studierenden da sein", sagt Sebastian Trefon, Sprecherratsmitglieder der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Augsburg.
Daher wollen unter dem Motto "Das Pub-Quiz: Bundesweiter Showdown der Hochschulgemeinden" 33 Hochschulgemeinden gemeinsam ein virtuelles Pub-Quiz veranstalten. Während die analoge Variante – wie der Name schon sagt – zumeist in Kneipen stattfindet, schalten sich die Studierenden am Donnerstagabend per Videokonferenz zusammen. In ihren jeweiligen Hochschulgemeinden raten sie dann gemeinsam, um für die eigene Gruppe das beste Ergebnis zu erzielen. Die Quizfragen stammen aus Kategorien wie Musik oder Geografie aber auch aus dem Bereich Kirche und Religion.
Rund 300 Studierende virtuell dabei
Seit Juni arbeiten die Hochschulgemeinden an den Vorbereitungen. Geplant war ursprünglich, dass sich die Teilnehmer in der jeweiligen Stadt treffen und – unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln – gemeinsam gegen andere Hochschulgemeinden antreten, die per Videokonferenz dazugeschaltet werden. Durch den aktuellen Lockdown musste die Veranstaltung aber noch Anfang November umgeplant werden. Auch eine gänzliche Verschiebung auf die kommenden Semester stand im Raum. Letztlich stimmte die Mehrheit der Organisatoren aber dafür, das Pub-Quiz am Donnerstag komplett virtuell durchzuführen. "Wir müssen in diesen Zeiten einfach spontan sein", sagt Trefon. Er rechnet damit, dass trotzdem rund 300 Studierende am Pub-Quiz teilnehmen werden.
Die Idee zum Format entstand nach einem ersten virtuellen Pub-Quiz der KHG Augsburg im vergangenen Sommersemester, das die vielen Teilnehmer begeistert habe. Gerade zu den katholischen Hochschulgemeinden in Bayern habe man schon länger eine gute Verbindung aufgebaut, sagt Trefon. Zunächst sei der Plan gewesen, mit ihnen für ein landesweites Pub-Quiz zu kooperieren. "Dann haben wir uns gedacht: Wieso nur innerhalb Bayerns? Wir können das doch auch ausweiten." Deutschlandweit wurde das Pub-Quiz in der Folge bei den Katholischen Hochschulgemeinden beworben und auch evangelische Studierendengemeinden wurden eingeladen.
Verbindung von Spirituellem und Spielerischem "perfekt geeignet"
Dass die Hochschulgemeinden ein Kneipen-Quiz veranstalten, hat dabei einen simplen Hintergrund: Durch den spielerischen Ansatz und den Wettbewerb mit anderen Hochschulen sei es leichter, die Studierenden zu erreichen, sagen die Veranstalter. Den geistlichen Charakter wollen die Organisatoren aber nicht außer Acht lassen. "Wir werden vor dem Pub-Quiz virtuell noch eine kurze gemeinsame Andacht abhalten, weil wir eben Hochschulgemeinden und damit kirchliche Institutionen sind", sagt Hannah Rösch, Vorsitzende des Sprecherrats der KHG Augsburg.
Gemeinschaft fehle besonders denjenigen, die in der aktuellen Situation ihr Studium beginnen und dafür in eine fremde Stadt gezogen sind. "Wir möchten gerade sie mit Veranstaltungen wie dem Pub-Quiz ansprechen und die Möglichkeit geben, sich persönlich auszutauschen und andere Studierende kennenzulernen und Gemeinschaft zu erleben", sagt Trefon. "Dafür ist die Verbindung von spirituellem und spielerischem Aspekt perfekt geeignet."
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Das soll nach Vorstellung der Organisatoren nicht bei der eigenen Hochschulgemeinde stehenbleiben. Nach dem Pub-Quiz werden die Studierenden daher in zufällige Gruppen eingeteilt, in denen sich die Studierenden aus verschiedenen Städten kennenlernen und austauschen können.
"Wollen auch in Zukunft versuchen, das weiter zu nutzen"
Dass gleich 33 Hochschulgemeinden deutschlandweit zusammenkommen, ist dabei eher selten. Dies war in der Vergangenheit bei Exkursionen und Vollversammlungen der Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Hochschulgemeinden der Fall. Gerade in der aktuellen Situation gelte es, die Vernetzung online weiter auszubauen, sagt Rösch. Dass sie in dieser virtuellen Form zusammenkämen liege auch an der Corona-Pandemie. "Im letzten Semester mussten alle Hochschulgemeinden an ihrer Infrastruktur arbeiten, um die Studierenden erreichen zu können", so Rösch. "Wir wollen auch in Zukunft versuchen, das weiter zu nutzen."
Ähnliche Veranstaltungen wie das virtuelle Pub-Quiz am Donnerstag können sich Rösch und Trefon daher auch in Zukunft vorstellen. "Wenn die Veranstaltung gut läuft, spricht nichts dagegen, dass in den kommenden Semestern so oder in anderer Form zu wiederholen."