Franziskus kritisiert Ferienreisen im Lockdown als unsolidarisch
Papst Franziskus hat Menschen, die die Lockdown-Maßnahmen nicht einhalten, als unsolidarisch kritisiert. Es stimme ihn sehr traurig, wenn Menschen zum Beispiel in Urlaub führen, um den pandemiebedingten Einschränkungen zu entgehen. Diese Leute dächten nicht an die Erkrankten oder diejenigen, die von wirtschaftlichen Problemen zu Boden geworfen seien. Ihnen gehe es nur "um die Ferien, um das eigene Vergnügen", sagte der Papst beim Mittagsgebet am Sonntag im Vatikan.
Beim Ausblick auf das neue Jahr sprach sich Franziskus gegen Fatalismus und Aberglauben aus. "Wir wissen: Die Dinge werden in dem Maß besser, in dem wir mit Gottes Hilfe für das Gemeinwohl zusammenarbeiten", sagte er. Im Mittelpunkt müssten die Schwächsten und Benachteiligten stehen. "Wir wissen nicht, was 2021 für uns bereithält. Aber jeder von uns und wir alle gemeinsam können uns ein bisschen mehr für die Sorge umeinander und um die Schöpfung einsetzen", sagte der Papst.
Aufruf zu Gottvertrauen
Nachdrücklich wandte er sich gegen die "Versuchung, sich nur um die eigenen Interessen zu kümmern". Dabei verurteilte er Kriege und die Konzentration auf wirtschaftlichen Profit, aber auch einen genusssüchtigen Lebensstil. Sein besonderer Gruß am Beginn des Jahres gelte Menschen in Schwierigkeiten, Kranken, Arbeitslosen, Unterdrückten und Ausgebeuteten, ergänzte Franziskus.
Sie uns alle anderen rief er zu Gottvertrauen auf. Gott habe in Jesus das Menschsein mit aller Schwäche angenommen. "Nichts von unserem Leben ist ihm fremd. Es gibt nichts, das er verachtet; wir können alles mit ihm teilen", so Franziskus. Gott suche die Nähe der Menschen. "Er will, dass wir mit ihm Freuden und Schmerzen teilen, Sehnsüchte und Ängste, Hoffnungen und Trauer, Menschen und Situationen." Gott liebe jeden Einzelnen gerade in seiner Zerbrechlichkeit, "dort, wo du dich am meisten schämst." (gho/KNA)