ZdK-Vizepräsidentin kritisiert Hass-Postings zum Synodalen Weg
Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Karin Kortmann, wehrt Hass-Mails und verächtliche Botschaften in den Sozialen Medien zur Reformdebatte Synodaler Weg ab. Die Verfasser solcher Nachrichten würden dem ZdK auf destruktive Weise Redlichkeit und Nähe zur Kirche absprechen, sagte Kortmann dem Portal domradio.de am Freitag. "Aber wir sprechen nicht im Namen der Kirche, sondern wir sprechen als Glieder der Kirche und daran kann sich jeder beteiligen." Gegenkommentierungen nützten manchmal nichts. Dennoch wünsche sie sich von den Verfassern, dass sie Verantwortung für ihre Postings übernehmen und auf Kommentare reagieren.
Das Gesprächsklima im Synodalen Weg selbst bezeichnete Kortmann als respektvoll. "Wir gehen empfindsam miteinander um." Eine lebendige Streitkultur erwartet sie für die Synodale Versammlung im September, wenn erste Vorschläge zur Abstimmung für eine zweite Lesung vorliegen. "Da wird es sicherlich auch Streit geben", sagte die ZdK-Vize. "Aber das ist ja auch wichtig. Wir streiten um den richtigen Weg. Und Streit ist ja erst mal per se nichts Schlechtes."
Auch andere Einschätzungen zulassen
Kortmann plädierte für einen offenen Blick, der auch andere Einschätzungen zulasse. Es dürfe nicht darum gehen, die eigene Sichtweise durchzusehen. Wichtig sei die Frage, wie die Kirche vorankomme.
Im Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. Ausgangspunkt ist eine jahrelange Kirchenkrise, die der Missbrauchsskandal verschärft hat. In der Debatte geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche. Kritiker sind der Ansicht, die Verknüpfung der Themen des Synodalen Wegs mit der Missbrauchskrise sei nur vorgeschoben, um die Reformagenda aus progressiven Kreisen der katholischen Kirche voranzubringen. (mal/KNA)