Die Digitalisierung beim Ökumenischen Kirchentag ist ein Segen
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Schaut hin. Wieder einmal trifft ein Motto ins Schwarze. Nachdem der Dritte Ökumenische Kirchentag dezentral und vor allem digital stattfinden wird, ist in den kommenden Tagen der hoffentlich gebannte Blick auf den Bildschirm gefragt.
Die Allermeisten werden dabei viel Wehmut empfinden, nicht in Frankfurt sein zu können, um am Abend der Begegnung durch die Straßen zu schlendern, in den Messehallen Podiumsdiskussionen zu folgen oder sich auf dem Markt der Möglichkeiten umzuschauen – und natürlich nicht zu vergessen: andere zu treffen.
Dennoch wird sich die Digitalisierung auch als Segen erweisen. Ob Live-Stream, Videokonferenztechnik, Chats oder produzierte Formate: Hier wird es eine wachsende Selbstverständlichkeit für die noch relativ neuen Möglichkeiten für Großveranstaltungen geben. Auf diese Weise werden sich Kirchentage oder Katholikentage – wie der nächste im kommenden Jahr in Stuttgart – vergleichsweise einfach noch ökumenischer gestalten lassen, was ja erklärtermaßen der Fall sein soll. Angesichts des gelegentlichen Vorschlags von Europäischen Christentreffen wird eine stärkere internationale Beteiligung – ob Diskussionspartner oder Referentin wie auch bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen – noch leichter möglich sein. Wer aus welchen Gründen auch immer nicht zu einem Katholiken- oder Kirchentag fahren kann oder will, wird ihm noch viel besser folgen und schöner noch: auch aktiv teilnehmen können.
Ohne physische Präsenz und reale Begegnung werden solche Treffen immer bestenfalls eine halbe Sache bleiben. Aber der jetzt einsetzende Digitalisierungsschub für kirchliche Großveranstaltungen wird dann in jedem Fall auch den Vierten Ökumenischen Kirchentag bereichern. Wann und wo er auch immer stattfinden wird.
Der Autor
Dr. Stefan Orth ist stellvertretender Chefredakteur der Herder Korrespondenz.Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.