Priester wollen "Prüfung in Glauben und Treue annehmen"

Petrusbrüder: Erkennen uns in Kritik an "Alter Messe" nicht wieder

Veröffentlicht am 21.07.2021 um 16:29 Uhr – Lesedauer: 

Fribourg ‐ Die Kritik an der "Alten Messe" hat die Petrusbruderschaft überrascht. Nun wollen die Priester zwar dem Papst weiterhin treu bleiben, aber auch "den Gläubigen weiterhin dienen, wie wir es seit unserer Gründung getan haben" – und die "Prüfung" annehmen.

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Die Priesterbruderschaft St. Petrus hat das am Freitag veröffentlichte Motu Proprio "Traditionis Custodes" des Papstes nach eigenen Worten "mit Verwunderung aufgenommen". Man sei "zutiefst betrübt über die Motive, die angeführt werden, um den Gebrauch des Messbuchs des heiligen Johannes XXIII. einzuschränken, das im Zentrum unseres Charismas steht", heißt es in einer Mitteilung der Priesterbruderschaft am Dienstag. "Die Petrusbruderschaft erkennt sich in keiner Weise in den vorgebrachten Kritikpunkten wieder", heißt es darin weiter.

In seinem Erlass hatte Papst Franziskus festgelegt, dass der von Benedikt XVI. 2007 in größerem Umfang erlaubte außerordentliche Ritus nur noch unter engeren Auflagen als bisher gefeiert werden darf. So müssen die Lesungen in der jeweiligen Landessprache vorgetragen werden. Nicht gestattet ist die Feier nach altem Ritus in normalen Pfarrkirchen, auch dürfen dafür keine eigenen Personalgemeinden gebildet werden. In einem Begleitbrief an die Bischöfe hatte der Papst seine Entscheidung damit begründet, dass insbesondere die von Benedikt XVI. erhoffte Versöhnung und größere Einheit in der Kirche nicht eingetreten sei. So gehe der Gebrauch des alten Ritus oft einher mit Behauptungen, nur dieser entspreche der wahren katholischen Kirche.

"Unerschütterliche Treue zum Nachfolger Petri"

Es sei erstaunlich, dass die Freude der Gläubigen, die von dieser liturgischen Form profitierten, nicht erwähnt würden, kritisierte die Petrusbruderschaft in ihrer Mitteilung. "Viele Menschen haben dank dieser Liturgie den Glauben entdeckt oder sind zum Glauben zurückgekehrt. Es ist nicht zu übersehen, dass aus den oft jungen und blühenden Gemeinden viele christliche Familien, Priester- und Ordensberufungen hervorgegangen sind."

Man wolle einerseits die "unerschütterliche Treue zum Nachfolger Petri" bekräftigen, aber auch zum Ausdruck bringen, "dass wir unseren Konstitutionen und unserem Charisma treu bleiben und den Gläubigen weiterhin dienen wollen, wie wir es seit unserer Gründung getan haben." Die Priesterbruderschaft hoffe, auf das Verständnis der Bischöfe zählen zu können, "deren Autorität wir immer respektiert und denen gegenüber wir uns stets loyal verhalten haben." Nun wolle man "diese Prüfung in Glauben und Treue annehmen".

Die Priesterbruderschaft St. Petrus (Fraternitas Sacerdotalis Sancti Petri – FSSP) gilt als papsttreu, aber kritisch bezüglich der Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Ihre Gründung war eine Reaktion auf den Bruch der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X. mit Rom durch unerlaubte Bischofsweihen am 30. Juni 1988. Die Petrusbrüder sollen konservative Katholiken in die Kirche integrieren. (cbr)