Katholikenkomitee verteidigt Erklärung jüdischer Verbände gegen Wahl der Partei

ZdK-Präsident Sternberg: AfD ist "keine Alternative – für niemanden"

Veröffentlicht am 14.09.2021 um 12:37 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Dass AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla die Erklärung jüdischer Verbände gegen eine Wahl der Partei als Minderheitsmeinung abtue, zeige "seine ganze Verachtung für Demokratie, für jüdisches Leben in Deutschland", sagt ZdK-Präsident Thomas Sternberg.

  • Teilen:

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hat eine jüngst veröffentlichte Erklärung jüdischer Verbände in Deutschland gegen eine Wahl der AfD verteidigt. Die Partei sei "keine Alternative - für niemanden", so Sternberg in einer vom ZdK am Montag auf Twitter veröffentlichten Stellungnahme.

60 jüdische Organisationen und Verbände hatten in einem gemeinsamen Aufruf am Donnerstag gegen Stimmen für die AfD bei der kommenden Bundestagswahl geworben. In der Partei hätten Antisemiten und Rechtsextreme eine Heimat gefunden, hieß es in dem Papier, das unter anderem der Zentralrat der Juden in Deutschland verbreitet hatte. Die AfD sei eine radikale und religionsfeindliche Partei und eine Gefahr für Deutschland.

Dass der AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla die Erklärung als Minderheitsmeinung abtue, zeige "seine ganze Verachtung für Demokratie, für jüdisches Leben in Deutschland", sagte Sternberg weiter, der selbst CDU-Mitglied ist. Es ist nicht das erste Mal, dass das ZdK vor der Wahl der AfD warnt. Er glaube, dass radikale Parteien von links und von rechts eine Gefahr für die Demokratie seien, so Sternberg vor der Europawahl 2019. Rechtspopulistischen Bewegungen in Europa bedrohten zudem massiv den europäischen Gedanken. "Deshalb warnen wir ganz offen davor, eine rechtspopulistische Partei wie die AfD zu wählen." (tmg/KNA)